Filmarchiv | Faust Sonnengesang (2011). Mit Extra: Das sind die Gewitter in der Natur (1988)
Faust Sonnengesang (2011). Mit Extra: Das sind die Gewitter in der Natur (1988)
(SV 13533) Regie: Werner Fritsch
FAUST SONNENGESANG ist ein opulenter und betörender Bild- und Klangrausch. Die faustische Suche nach dem Augenblick, der doch verweilen solle, wird zu einer assoziativen Reise in nahe wie ferne Regionen, in die jüngere und fernere Vergangenheit und zu einer Erkundung ihrer Zeichen und Mythen. Werner Fritsch verknüpft synästhetische Hör-, Seh- und Denkerlebnisse.
Kaum ein deutscher Schriftsteller wechselt so virtuos zwischen den Medien wie Werner Fritsch. Für seine Hörspiele »Sense« und »Enigma Emmy Göring« wurde er vielfach ausgezeichnet (unter anderem mit dem Preis der Kriegsblinden und dem Hörspielpreis der ARD). Sein Romandebüt »Cherubim«, in dem er dem 1905 geborenen Knecht Wenzel ein Denkmal setzt (und für das er 1987 den Robert-Walser-Preis erhielt), übersetzte er 1988 in den großartigen Schwarz-Weiß-Film DAS SIND DIE GEWITTER IN DER NATUR.
Den dreistündigen Filmessay FAUST SONNENGESANG nannte Wolfgang Höbel im Spiegel »einen Rausch aus wilden Farbtupfern und idyllischen Naturbildern, aus wunderschöner Musik und großmächtiger Lyrik«.
In der filmedition suhrkamp erscheinen beide filmischen Meilensteine von Werner Fritsch nun erstmals auf DVD.
FAUST SONNENGESANG: Mit den Stimmen von Ulrich Matthes, Jens Harzer, Käthe Reichel, Jennifer Minetti, Corinna Harfouch, Irm Hermann, Maria Happel u.a.
- Extras
Extras (auf DVD 2): »Kairos versus Chronos«, Werner Fritsch im Gespräch mit Rudolf Frisius und Achim Heidenreich, 13. November 2011; »Gott Stein Herz Ich«, Werner Fritsch im Gespräch mit Holger Rink, 28. Mai 2012, eine Produktion von Radio Bremen (Audiotrack).
72-seitiges Booklet: Cees Nooteboom: Zu Werner Fritschs Faust Sonnengesang, Werner Fritsch: Faust Sonnengesang Ein Filmgedicht (Auszug), Thomas Irmer: Ein Mutakt des Fernsehens, Ronald Steckel: Notizen zum Film Faust Sonnengesang, Marion Poschmann: Zu dem Filmgedicht Faust Sonnengesang, Uta Ackermann: Ka wie Kamera, Hannes Leuschner: Faust. Keil. Kairos, Werner Fritsch: Wenzel und das Filmspielen, Werner Fritsch: Cherubim (Auszug), Marcel Beyer: Werner Fritsch: Atem, Edith Kronawitter: Die Dreharbeiten zu Das sind die Gewitter in der Natur
Poetik der Ferne – Werner Fritsch im Gespräch mit Stefan Pokroppa sowie Pressestimmen, Credits, weiterführende Literatur- Inhaltsübersicht
Kapitel Faust Sonnengesang:
1. FARADAYKÄFIG DES JETZT
2. GOTT STEIN HERZ ICH
3. HERZ AUF HERZ
4. DER TRAUM EINES TRAUMS
5. ALLES BRENNT
6. AUGEN BLICK
7. FATA MORGANA EINER FATA MORGANA
8. FATA MORGANA
9. NOFRETETE
10. MEINE SEELE BLÜHT OFFEN
11. IM AUGE DER SEHERIN
12. DIES IST EIN FILM AUS DER ZUKUNFT
13. DIE WELT WIRD NIEMALS ENDEN
14. SONNENTANZ
15. DER LÖWENATEM DES LEBENS
16. DER ATEM ASIENS
17. DER ATEM DES LAOTSE
18. KUAN YIN
19. SCHATTEN AM ACHERON
20. LABYRINTH
21. MNEMOSYNE
22. SONNENGESANG
23. TERRA AUSTRALIS
24. DAS WEITE WINDHEIM
25. TRIPTYCHON
26. PARADIES
27. ECHOS AUS DEM GARTEN EDEN
28. ABSPANN- Credits
-
Regie: Werner Fritsch
Sprecher (Faust Sonnengesang): Ulrich Matthes, Jens Harzer, Käthe Reichel, Jennife Minetti, Corinna Harfouch, Irm Hermann, Maria Happel
Produktionsland: D
Produktionsjahr: 2011
- Pressestimmen
»Eine assoziative Reise zu nahen und fernen Regionen, in die jüngste und fernste Vergangenheit und eine Erkundung ihrer Zeichen und Mythen – ein opulenter und betörender Klang- und Bilderrausch.« Kinema Kommunal
»Der Film zeigt in nicht weniger als 180 Minuten einen Rausch aus wilden Farbtupfern und idyllischen Naturbildern, aus wunderschöner Musik und großmächtiger Lyrik, die unter anderem von Starschauspielern wie Corinna Harfouch, Angela Winkler und Ulrich Matthes tadellos vorgetragen wird. Er handelt vom bewusstseinsprägenden Donnerhall moderner Rockmusik und von den Felsinschriften der ollen Ägypter, von den Merseburger Zaubersprüchen und von den Kindheitseindrücken eines Autors, in dessen Heimat in den Wäldern der Oberpfalz die Gespenster der Nazizeit bis heute aufs Lebendigste herumspuken.« (Spiegel Online, Wolfgang Höbel)
»Mit ›Faust Sonnengesang‹ zeigte der Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks einen Autorenfilm unbekannter Art. Der Untertitel ›Filmgedicht‹ wies dem Verständnis des dreistündigen Werks die Richtung. Denn der Theater- und Hörspielautor Werner Fritsch hat in mehr als zehnjähriger Arbeit weder einen Spiel- noch einen Dokumentarfilm gedreht, und auch der häufig für unkonventionelle Arbeiten eingesetzte Begriff des Filmessays trifft hier die Sache nicht. Dennoch ist von alldem durchaus etwas darin vorhanden, allerdings in einer Synthese mit Fritschs großbauenden lyrischen Texten und zuweilen betörender Musik (hier über weite Strecken eine äußerst suggestive Komposition von Steve Reich), wodurch sich tatsächlich von einem neuartigen Filmgedicht sprechen lässt, für das es praktisch keinen Vergleich gibt und das deshalb auch zu grundsätzlichen Überlegungen Anlass gibt.« (Thomas Irmer, Funkkorrespondenz, 21.01.2011)
»Mit diesem „Filmgedicht“, wie Werner Fritsch seine Annäherung an den „Faust“-Mythos nennt, löst sich der Schriftsteller und Filmemacher von allen Bekannten Formen. Drei Stunden lang fließen Bilder von betörender Schönheit an den Augen des Betrachters vorbei und geben ihm immer wieder neue Ideen. Fritsch ist ein faustisch Suchender, der mit der Kamera um die Welt reist. So hat er in Ägypten und New York, in Norwegen und China, in Mexika und auf einer griechischen Insel Eindrücke gesammelt. In jeder Einstellung dringt er auf den mythischen Grund des Realen vor. Die Bilder werden zu einer Schrift, die sowohl die Grenzen der Wirklichkeit als auch der Zeit überwindet.« (Sascha Westphal, Frankfurter Rundschau, 23.11.2012)
»Faust Sonnengesant ist ein faszinierendes, wild wucherndes Etwas aus abstrakten Farbenspielen und Kirchenchorälen, aus langen lyrischen Texten, vorgetragen etwa von Angela Winkler und Ulrich Matthes, aus filmischen Streifzügen durch vulkanische Gebirgs- und altägyptische Ruinenlandschaften, aus plötzlich auftrauchenden Mephisto- (und “Mephista”-) Figurationen und überhaupt zahllosen mythologischen Refernzen.« (THEATER DER ZEIT)
»Fritsch ist ein von denWundern und Wunden der Erde inspirierter Gottessucher, der mit dem „Sonnengesang“ des heiligen Franziskus und dem Sonnenhymnus des Echnaton eine Glaubenshaltung in Erinnerung ruft, in der Gott als das Leben spendende Licht gepriesen wird.« Süddeutsche Zeitung, Klaus Dermutz
im Digipack mit Booklet
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 576
ISBN: 978-3-89848-576-0
EAN: 978-3-89848-576-0
FSK: Infoprogramm
Länge: 180 Min. + 86 Min.
Bild: PAL, Farbe
Sprache: FAUST SONNENGESANG: deutsche Fassung, englische Untertitel; DAS SIND DIE GEWITTER IN DER NATUR: Dialekt mit hochdeutschen Untertiteln
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Filmessay
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