Filmarchiv | Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte

Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte


Regie: Michael Althen, Hans Helmut Prinzler

Hans Helmut Prinzler ist am 18.6.2023 gestorben!

Zwei Regisseurinnen, fünf Regisseure, ein Schauspieler, ein Drehbuchautor und ein Kameramann sprechen über ihre deutschen Lieblingsfilme und über deutsche Filmgeschichte. Sie illustrieren vor der Kamera, warum sie den von ihnen ausgewählten Film besonders schätzen. Anhand charakteristischer Szenen machen sie klar, warum der Film für sie und ihre Liebe zum Kino eine besondere Bedeutung hat.

Augen spielen eine große Rolle in dem Dokumentarfilm von Michael Althen und Hans Helmut Prinzler. So sind den Augen der Männer und den Blicken der Frauen eigene Kapitel gewidmet, in denen der Zuschauer Schauspielerinnen und Schauspielern begegnet, die er über Jahrzehnte im deutschen Kino angeschaut hat, von Conrad Veidt bis Daniel Brühl, von Pola Negri bis Monica Bleibtreu. Es wird geküsst, geschrien, geraucht und telefoniert, was die deutsche Filmgeschichte hergibt. Dieses Spiel mit Erinnerungen ist als Entdeckungsreise gedacht.

Bei dieser Entdeckungsreise helfen zehn Experten des deutschen Films, fünf Regisseure, zwei Regisseurinnen, ein Schauspieler, ein Drehbuchautor und ein Kameramann. Sie sprechen über die deutsche Filmgeschichte und über das deutsche Kino. Denn, was ist das eigentlich, das deutsche Kino? Und die zehn Protagonisten stellen ihre deutschen Lieblingsfilme vor. Anhand aufgewählter Szenen machen sie deutlich, was sie an ihrem Film lieben und was sie besonders bewegt hat.
Entstanden ist dabei nicht die gesamte Geschichte des deutschen Kinos, sondern eine sehr persönliche Geschichte des deutschen Kinos. Auf jeden Film, der Erwähnung findet, kommen hundert andere, die im Dunkeln bleiben. Aber in den Momenten, in denen sich die Erinnerungen der Protagonisten und der Zuschauer überschneiden, gibt es womöglich ein Wiedererkennen – und die Erkenntnis, dass alles, was wir heute sehen, wenig wert wäre ohne das, was wir gesehen haben.
Für den Dokumentarfilm “Auge in Auge” haben die Regisseure Michael Althen und Hans Helmut Prinzler mit zehn Experten des deutschen Films gesprochen. Zu Wort kommen die Regisseure Wim Wenders, Tom Tykwer, Dominik Graf, Christian Petzold und Andreas Dresen, die Regisseurinnen Doris Dörrie und Caroline Link, der Schauspieler Hans Zischler, der Autor Wolfgang Kohlhase und der Kameramann Michael Ballhaus.

Extras

Statements der Filmemacher
Schnittbilder
Hörfassung für Sehbehinderte

Inhaltsübersicht

Kapitel

Zeit
1. Was ist das eigentlich: das deutsche Kino?
2. Tom Tykwer über Nosferatu (1921) 04’ 51’
3. Motiv: Die Augen der Männer 09’ 27’’
4. Thema: Was ist deutsch? 11’ 25’’
5. Wolfgang Kohlhaase über Menschen am Sonntag (1929) 13’ 49’’
6. Thema: Geschichten aus Berlin 18’ 40’’
7. Wim Wenders über M (1931) 26’ 37’’
8. Motiv: Raucht hier jemand? 33’ 23’’
9. Thema: Film im Nationalsozialismus 36’ 28’’
10. Christian Petzold über Unter den Brücken (1944) 41’ 54’’
11. Motiv: Gib Küsschen 48’ 06’
12. Hanns Zischler über Abschied von gestern (1966) 50’ 45’’
13. Thema: Film in der DDR 57’ 22’
14. Andreas Dresen über Solo Sunny (1979) 1 St 01’ 25’
15. Motiv: Die Blicke der Frauen 1 St 07’ 52’’
16. Michael Ballhaus über Die Ehe der Maria Braun (1978) 1 St 09’ 55’’
17. Motiv: Ruhestörung (Schreie) 1 St 15’ 45’’
18. Dominik Graf über Rocker (1971) 1 St 16’ 27’’
19. Motiv: Hallo! Ich bin’s (Telefon) 1 St 22’ 42’
20. Doris Dörrie über Alice in den Städten (1973) 1 St 26’ 08’’
21. Thema: Deutschlandreise 1 St 31’ 31’’
22. Caroline Link über Heimat (1984) 1 St 35’ 58’
23. Wie alles begonnen hat 1 St 39’ 41’

Credits
Darsteller: Michael Ballhaus, Doris Dörrie, Andreas Dresen, Dominik Graf, Wolfgang Kohlhaase, Caroline Link, Christian Petzold, Tom Tykwer, Wim Wenders, Hanns Zischler,
Regie: Michael Althen, Hans Helmut Prinzler

Pressestimmen

„Eine Dokumentation die selbst Filmgeschichte schreiben wird.“ Die Zeit

„Eine ausgesprochen vergnügliche Passage durch 110 Jahre deutscher Filmgeschichte.“ Süddeutsche Zeitung

„Ein Film, der seine Zuschauer erobert,…ein kinematografisches Juwel.“ Der Tagesspiegel

„Voller Liebe inszeniert,…berauschend geschnitten.“ Berliner Zeitung

„Auge in Auge bewältigt das eigentlich Unmögliche: 100 Jahre deutsche Filmgeschichte in 100 Minuten.“ Die Welt

„So einfach, so lustig kann ein Austausch über Film aussehen.“ Berliner Morgenpost

„Eine große Liebeserklärung an die Filmkunst,…eine atemberaubende und schwindelerregend montierte Zeitreise.“ NZZ

„Eine geist- und lehrreiche Tour der Force.“ Der Spiegel

„Eine poetisch-pointierte Filmgeschichte.“ Focus

„Prinzler und Althen…feiern die kleinen Momente und die großen Meisterwerke, die die Schönheit, Evidenz und die Sinnlichkeit des deutschen Films ausmachen.“ TAZ

“Eine ebenso geistreiche wie sinnliche Passage durch ein Jahrhundert deutscher Filmgeschichte, ein luftiges Spiel mit erlesenen Klassikern und verborgenen Schätzen, mit historischen Themen und allgegenwärtigen Bildmotiven. Eine Liebeserklärung an das deutsche Kino, die Brücken schlägt und Kreuzwege legt, kurzum eine Doku, die Lust macht, alte deutsche Filme wiederzusehen und neue zu entdecken.” Focus

„Es ist ein Genuss diesem Film zu folgen, und man möchte, dass er nie endet.“ Dieter Kosslick, Festivaldirektor Berlinale

“Dies ist ein Film über die Liebe zum Kino, eine Entdeckungsreise durch über hundert Jahre Film in Deutschland, die tausend Gründe nennt, warum man den deutschen Film einfach lieben muss – und ein paar, warum das manchmal nicht ganz so einfach ist. Und warum deutsche Filmgeschichte aber so oder so unsere Geschichte ist.

Denn das deutsche Kino, wie wir es kennen, ist nicht möglich ohne all die Filme, die unseren Blick geformt haben und es zu dem gemacht haben, was es ist. Deshalb haben wir diese Zeitreise durch die deutsche Filmgeschichte gemeinsam mit zehn der wichtigsten gegenwärtigen Filmemacher unternommen, die sich Auge in Auge noch mal ihrer eigenen Filmgeschichte stellen und uns ihre deutschen Lieblingsfilme nahebringen.

Tom Tykwer spricht über Murnaus NOSFERATU, Wolfgang Kohlhaase über MENSCHEN AM SONNTAG von Robert Siodmak und Edgar G. Ulmer, Wim Wenders über M von Fritz Lang, Christian Petzold über Helmut Käutners UNTER DEN BRÜCKEN, Hanns Zischler über Alexander Kluges ABSCHIED VON GESTERN, Andreas Dresen über SOLO SUNNY von Konrad Wolf, Michael Ballhaus über Fassbinders EHE DER MARIA BRAUN, Dominik Graf über ROCKER von Klaus Lemke, Doris Dörrie über ALICE IN DEN STÄDTEN von Wim Wenders und Caroline Link über den ersten HEIMAT-Zyklus von Edgar Reitz.

Die zehn Liebeserklärungen werden vertieft durch fünf spezielle Filmessays: Berlin im Film, Film im Nationalsozialismus, Film in der DDR, eine filmische Deutschlandreise und die Frage: Was ist das Deutsche am deutschen Film? Wir blicken in die Augen der Männer und werden durch die Blicke der Frauen verführt – und dazu wird geküsst, geraucht, telefoniert und geschrien, was die deutsche Filmgeschichte hergibt. Wenn man den Film wie ein Rätselspiel anschaut, dann kann man die Titel von rund 250 deutschen Filmen erraten – man kann sich aber auch einfach treiben lassen durch eigene und fremde Erinnerungen. Und im Idealfall hat man hinterher vor allem eines: Lust aufs deutsche Kino." Hans Helmut Prinzler

“Dies ist nicht DIE Geschichte des deutschen Kinos, sondern EINE Geschichte des deutschen Kinos. Auf jeden Film, der hier erwähnt wird, kommen hundert andere, die im Dunkeln bleiben. Aber dort, wo sich die Erinnerungen überschneiden, gibt es womöglich ein Wiedererkennen – und die Erkenntnis, dass alles, was wir heute sehen, wenig wert wäre ohne das, was wir gesehen haben. Denn was gerade noch Gegenwart war, wird bald so fern erscheinen, dass man gar nicht anders kann, als die eigene Geschichte darin zu erkennen.  Am Anfang stand die Frage: Was ist das, deutsche Filmgeschichte? Und wie kann man von dem, was man daran liebt, erzählen? Wie kann man die Lust vermitteln, die es bedeutet, die Filme wiederzusehen, die nicht nur unseren Blick geprägt, sondern diese Kunst geformt haben? Wir haben zehn Partner gefunden, die wie keine anderen für den gegenwärtigen Film stehen und sich in der deutschen Filmgeschichte auskennen: fünf Regisseure, zwei Regisseurinnen, ein Schauspieler, ein Drehbuchautor und ein Kameramann. Sie haben sich jeweils ihren deutschen Lieblingsfilm ausgesucht und illustrieren vor der Kamera, warum sie diesen Film besonders schätzen. Anhand von ausgewählten Szenen machen sie uns klar, warum der Film für sie und ihre Liebe zum Kino eine besondere Bedeutung hat.  Der älteste Titel, Lieblingsfilm von Tom Tykwer, stammt aus dem Jahr 1921: Friedrich Wilhelm Murnaus „Symphonie des Grauens“, NOSFERATU. Er hat Tykwer in seiner Jugend das Fürchten gelehrt. Caroline Link entschied sich für den jüngsten Film, HEIMAT 1 von Edgar Reitz (1984), weil er seine kleinen und großen Geschichten mit Liebe und Geduld erzählt. Die meisten Filme sind bekannte Klassiker, die ihren Platz im sogenannten Kanon des deutschen Films haben. Nur ein Film darf als weithin unbekannt gelten: ROCKER von Klaus Lemke (1971), der für Dominik Graf die großen Qualitäten einer authentischen Dokumentation der frühen siebziger Jahre in Hamburg hat. Der Autor Wolfgang Kohlhaase bewundert die Personenbeobachtungen und den Charme des späten Stummfilms MENSCHEN AM SONNTAG (1929) von Robert Siodmak und Edgar G. Ulmer. Für Wim Wenders machen die visuellen Erfindungen und die fast dokumentarische Genauigkeit die besondere Bedeutung des Films M (1931) von Fritz Lang aus. Den Film UNTER DEN BRÜCKEN von Helmut Käutner, gedreht 1944, interpretiert Christian Petzold als Desertationsfilm, weil er sich dem damaligen Kriegsgeschrei verweigerte. Hanns Zischler erinnert sich an die Verstörungen, die Alexander Kluges Aufbruchsfilm ABSCHIED VON GESTERN (1966) bei ihm ausgelöst hat. Für Andreas Dresen sind die Dialoge von Wolfgang Kohlhaase in SOLO SUNNY (1979) von Konrad Wolf noch heute unvergessen. Der Kameramann Michael Ballhaus beschreibt seine Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder bei dem Film DIE EHE DER MARIA BRAUN (1978). Und für Doris Dörrie ist ALICE IN DEN STÄDTEN von Wim Wenders (1973) ein neuer, auch selbstironischer Blick des Regisseurs auf das Deutschland der siebziger Jahre, von dem sie viel gelernt hat.  Was ist das eigentlich, das deutsche Kino?, fragen wir zu Beginn des Films. Und assoziieren Bilder, Situationen, Momente. Was ist so deutsch am deutschen Film?, fragten wir unsere Protagonisten. „Seine tendenzielle Enge, seine inszenierten Beklemmungen“, sagt Tom Tykwer. „Das Überzeichnen“, antwortet Dominik Graf, „und die Art, wie mit der Sexualität als einer einzigen Quälerei umgegangen wird.“ Petzold: „Es muss im deutschen Film immer eine Schwere, eine Tiefe geben, eine mythisch durchtränkte Erde.“ Genau davor ist Wim Wenders für viele Jahre nach Amerika geflüchtet: „Das war das Deutsche, was ich nicht wollte.“ „Wenn es dann aber ein paar Filme gibt, die plötzlich über diese uns so zugeschriebene Natur weggehen, die nicht das verfilmen, was das Ausland von uns als Deutschen erwartet, dann müsste man die ins Museum stellen, einfach auf Grund ihrer Seltenheit.“ (Dominik Graf). Oder man müsste sie wieder im Kino zeigen.  Deutsche Filmgeschichte ist eng verknüpft mit deutscher Zeitgeschichte. Ein Kapitel unseres Films zeigt das in Szenen, die in Berlin spielen: in der Weimarer Republik, in der Nazi-Zeit, nach dem Zweiten Weltkrieg, in der durch die Mauer geteilten Stadt und nach der Wiedervereinigung, von BERLIN ALEXANDERPLATZ (1931) bis SOMMER VORM BALKON (2005). Ein eigenes Kapitel ist dem Film in der NS-Zeit gewidmet. Hier spielt der Regisseur Veit Harlan als Melodramatiker (OPFERGANG) und als Propagandist (JUD SÜSS) eine zentrale Rolle. Ein weiteres Kapitel handelt vom Film in der DDR, von den Verbotsfilmen der sechziger Jahre (SPUR DER STEINE) und den Versuchen zu künstlerischer Eigenständigkeit (zum Beispiel in den Filmen von Konrad Wolf). In einer „Deutschlandreise“ durchqueren wir schließlich viele Regionen unseres Heimatlandes mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln und fliegen am Ende mit einem Sonnenschirm über Dresden (GELIEBTE WEISSE MAUS).  Augen spielen eine große Rolle in unserem Film: den Augen der Männer und den Blicken der Frauen sind eigene Kapitel gewidmet, in denen wir all den Schauspielerinnen und Schauspielern begegnen, die uns über Jahrzehnte im deutschen Kino angeschaut haben, von Conrad Veidt bis Daniel Brühl, von Pola Negri bis Monica Bleibtreu. Und schließlich wird geküsst, geschrieen, geraucht und telefoniert, was die deutsche Filmgeschichte hergibt. Dieses Spiel mit Erinnerungen ist als eigene Entdeckungsreise gedacht.  Der Film endet mit einem Anfang: Wie es begonnen hat mit den bewegten Bildern der Brüder Max und Emil Skladanowsky, am 1. November 1895 im Berliner Wintergarten, vier Wochen, ehe die Gebrüder Lumière von Paris aus die Welt eroberten. Aber am Ende ist nicht wichtig, was die Welt gesehen hat, sondern was wir selbst gesehen haben." Michael Althen und Hans Helmut Prinzler

DVD
nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 8012
ISBN: 978-3-8488-8012-6
EAN: 978-3-8488-8012-6
FSK: 0

Länge: 105
Bild: PAL, 16:9
Ton: Dolby Stereo
Sprache: Deutsch, englisch, französisch, spanisch, portugiesisch, italienisch
Untertitel: russisch, chinesisch, japanisch, arabisch, deutsch, koreanisch, türkisch
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN
Reihe: absolut Klassiker
Rubrik: Dokument
Genre: Biografie/Porträt


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