Filmarchiv | Der Mann mit der Kamera
Der Mann mit der Kamera
Regie: Dziga Vertov
Ein wegweisendes Experiment und eines der erstaunlichsten Filmdokumente seiner Zeit: Dziga Vertov dokumentiert den Tagesablauf einer großen sowjetischen Stadt, montiert aus Moskau, Kiew und Odessa. Er verzichtet auf narrative (literarische) und inszenierend-gestaltende (theatralische) Elemente und setzt allein auf die Wirkung der Montage. Filme sollten nach Vertovs Überzeugung generell und ausnahmslos das »Leben so zeigen, wie es ist«; jede Art von Inszenierung war ihm Verfälschung und Unterschätzung des Publikums.
DER MANN MIT DER KAMERA ist ein filmisches Manifest, von dessen avantgardistischem Wagemut das Kino als Kunstform weiterhin zehrt.
Musik: deneb
Die kosmische Hausmusik der Salzburger Formation deneb fasziniert durch ihre ständige Neuerfindung des Moments und kehrt nie zurück an den gleichen Punkt sich wiederholender Songstandards. Unverkennbar sind ihre überbordenden Klangschleifen und melodischen (Band-)Ohrwürmer, ihre lustvolle Jonglage live generierter sample-loops. Eine Fahrt auf zwei Gleisen – ein Laboratorium des Gehörs für das Kino-Auge: Vertovs Ästhetik der experimentellen ShortCut Bildkomposition und denebs freies ImprovisationsSpielformat.
Georg Degenhardt – flutes, percs, loops
Gudrun Raber-Plaichinger – voc, e-violin, loops
Thomas Kleinschmitt – synthies
Walter Schulz – keys, loops
Tobias Ott – beats, live-mix
- Credits
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Buch: Dziga Vertov
Kamera: Mikhail Kaufman
Musik: deneb
Regie: Dziga Vertov
Schnitt: Yelizaveta Svilova
Produktionsland: UdSSR
Produktionsjahr: 1929
- Pressestimmen
»Ich bin das Kino-Auge. Ich bin ein mechanisches Auge. Ich, die Maschine, zeige Euch die Welt so, wie nur ich sie sehen kann … Daran arbeiten wir, Meister des Blicks, Organisatoren des Sichtbaren … Meister der Worte und Klänge, Virtuosen der Montage des Lebens.«
- Dziga Vertov»Auf die Frage, was zwischen der alten Ordnung, die sich zersetzt, und der neuen Ordnung, die sich bildet, liegt, antwortet Vertov weder ideologisch noch historisch. Er sagt es viel einfacher: Zwischen der alten und der neuen Ordnung liegt die Wahrnehmung.« Georg Seeßlen, Filmspiegel 11/2006
»Vertovs letzter Stummfilm und sein Vermächtnis als ‘Kino-Auge’« Artmagazine
»In kühnen Einstellungen, verblüffenden Montagen und aus den allergewagtesten Blickwinkeln zeigt er einen Großstadtalltag. Denn Vertov wollte ‘weg von den süß durchfeuchteten Romanzen’, er wollte im Kino selbst die Revolution.« Szene Hamburg
- Auszeichnungen
Filmfestival Il Cinema Ritrovato
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 858
ISBN: 978-3-89848-858-7
EAN: 4-021308-888585
FSK: o.A.
Originaltitel:
Chelovek s kinoapparatom
Länge: 67
Bild: 4:03
Ton: Dolby 2.0
Sprache: Russisch
Untertitel: Deutsch
Regionalcode: codefree
Reihe: absolut on demand
Rubrik: Stummfilm