Filmarchiv | Männer, Helden, schwule Nazis
Männer, Helden, schwule Nazis
Regie: Rosa von Praunheim
Im Dritten Reich wurde SA-Führer Ernst Röhm und anderen schwulen Nazi-Größen ihre Homosexualität zum Verhängnis. Auch gänzlich unbescholtene Männer und Frauen wurden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung eingekerkert, gequält, getötet. Dennoch sind für viele Rechtsradikale deutsche Gesinnung und Schwulsein kein Widerspruch. Neonazi Michael Kühnen meinte sogar, dass schwule Männer die besseren Kämpfer seien. Ex-Neonazi Bernd Ewald Althans saß wegen Leugnung des Holocausts im Knast und organisiert heute Schwulen-Partys in Berlin. André ist Skinhead, schwul und wird von den rechten Glatzen toleriert.
Der Film porträtiert schwule Männer, die offen rechts sind, Aussteiger, die von ihrer Faszination für Uniformen und Männerrituale erzählen. Er blickt auch zurück und berichtet von den schwulen Nazis von gestern. »Für manche Zuschauer wird es schockierend sein, dass ich in meinem Film selbst nicht Stellung nehme, dass ich schwule Neonazis nicht als Monster darstelle, sondern als Menschen, die einen großen Widerspruch leben.« Rosa von Praunheim
- Extras
Kapiteleinteilung, Bonusfilme: „Umsonst gelebt“ (16.30 Min.), „Liebe und Leid“ (14.00 Min.), „Schwein gehabt“ (11.00 Min.), „Schwuler Mut“ (Ausschnitt)
- Inhaltsübersicht
Als Extras drei Kurzfilm-Porträts von Schwulen, die das Konzentrationslager überlebten sowie ein thematisch verwandter Ausschnitt aus „Schwuler Mut“:
„Umsonst gelebt“ (16.30 Min.)
„Liebe und Leid“ (14.00 Min.)
„Schwein gehabt“ (11.00 Min.)
„Schwuler Mut“ (Ausschnitt: 08.00)
Kapiteleinteilung, Biografie des Regisseurs- Credits
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Kamera: Lorenz Haarmann, BVK
Mitwirkende: Bernd Ewald Althans, Joerg Fischer, Rainer Fromm, Rüdiger Lautmann
Regie: Rosa von Praunheim
Schnitt: Stefan Kobe
Ton: Jens Pätzold
von Praunheim, Rosa Mitarbeit: Thomas Brunn, Martin Busker, Wilfried Kaute, Martin Kruppe, Mike Shephard
Produktion: Rosa von Praunheim Filmproduktion, NDR
Produktionsland: D
Produktionsjahr: 2005
- Pressestimmen
»Praunheim begeht nicht den Fehler, den Männern eine Plattform für ihr Gedankengut zu liefern. Stattdessen macht er sich auf die Suche nach schwulen Nazis in der deutschen Geschichte – von Röhm bis Kühnen – und befragt auch diverse Historiker.«
- Martin Schwarz, zitty/Berlinale 2005»Dies ist nicht der erste Film, der sich mit dem Widerspruch “rechts und schwul” auseinandersetzt. Es ist aber auf jeden Fall eine gelungene Dokumentation fleischgewordener Blödheit«
- Player»Nach knapp eineinhalb Stunden und drei Bonusfilmen schält sich Praunheims These aus dem Material: Dass nationalsozialistische Männlichkeitsideale und eine bestimmte Art von schwulem Fetischismus zwei Seiten derselben Reichsmark sind.«
- Ray 05/06
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 799
ISBN: 978-3-89848-799-3
EAN: 4-021308-887991
FSK: 16
Länge: 78
Bild: PAL, Farbe + s/w, 4:3
Ton: Dolby 2.0
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Dokument