Filmarchiv | Korczak

Korczak


Regie: Andrzej Wajda

Ein Film von Ehrenoscar-Preisträger Andrzej Wajda
Das Porträt eines der größten Humanisten des letzten Jahrhunderts.
Nach dem Drehbuch von Agnieszka Holland

Der Lebens- und Leidensweg des polnisch-jüdischen Kinderarztes, Schriftstellers und Pädagogen Janusz Korczak und seiner 200 Waisenkinder im Warschauer Ghetto. Das eindrucksvolle Porträt eines Menschen, der die ihm anvertrauten Kinder selbst in schwierigster Zeit zu Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Toleranz erzieht. »Die Lebenswege großer Menschen gleichen Legenden – sie sind beschwerlich, aber schön«, schrieb Korczak. Am 6. August 1942 wurde sein Leben zur Legende, als ihn die SS zwang, »seine« Kinder hinter der Fahne mit dem Davidstern zum Zug nach Treblinka zu führen. Er verzichtete darauf, sein eigenes Leben zu retten, und starb gemeinsam mit ihnen.

Andrzej Wajda erhielt für sein Filmschaffen den Ehrenoscar (2000) und den Goldenen Ehrenbären (2006).

Extras

Bonusfilm: Signiert: Andrzej Wajda, Kapiteleinteilung, Pressestimmen, Infolinks

Inhaltsübersicht

1 Der Glaube an den Humanismus
2 Die Uniform des verratenen Soldaten
3 Die Kinder müssen beschützt werden
4 Betteln für die Kinder
5 Alltag im Ghetto
6 Die Kinder leiden am meisten
7 Zu sterben ist ganz leicht, zu leben dagegen furchtbar schwer
8 Der sanfte Tod und die brutale Realität
9 … versuchen zu leben, komme was wolle
10 Die Tragödie mit Würde bis zum Ende ausleben
11 Deportation

Kapiteleinteilung Gezeichnet: A. Wajda
1 Die Kunstakademie in Krakau
2 Symbolik in der Kunst und im Film
3 Der Tod und das Leben
4 Die Alltäglichkeit im Ausnahmezustand am Beispiel „Pilatus und Andere“
5 Inspiration durch Kunst und Theater
6 Hohn und Ironie

Credits
Buch: Agnieszka Holland
Darsteller: Wojciech Pszoniak, Ewa Dalkowska, Pjotr Kozlowski, Marzena Trybala, Wojciech Klato
Kamera: Robby Müller
Musik: Wojciech Kilar
Regie: Andrzej Wajda
Schnitt: Ewa Smal

Produktion: Perspektywa, Regina Ziegler Filmpduktion, Telmar, Erato, ZDF
Produktionsland: D, PL, GB
Produktionsjahr: 1990
Pressestimmen

»Einer der wichtigsten Filme über den Holocaust.« Academy of Motion Picture Arts and Sciences

»Eine der aufrüttelndsten Geschichten aus dem Kapitel der Vernichtung des europäischen Judentums … KORCZAK ist ein Film von der gleichen Würde und noblen Haltung wie das beispielhafte Leben des Dr. Korczak.« Jewish Chronicle

»Andrzej Wajda zeichnet (…) nicht nur das Engagement Korczaks, sonder auch ein differenziertes Bild des Lebens im Ghetto und der sich sukzessive verschlechternden Situation.« Filmecho

»Wajda erzählt seinen Film nach dem Drehbuch von Agnieszka Holland mit der ihm eigenen, immer ein wenig romantischen Melancholie; er steht mithin in der Tradition jener Wajda-Filme, aus denen wir viel über das Land Polen, seine Geschichte, seine Mentalität erfahren und deren visuelle Poesie häufig in Symbolismen, auch im Pathos, immer in emotional aufgeladenen Bildern ihren Ausdruck fand.« Die Welt

»Die Hoffnung und Sehnsucht in den Augen der Kinder, die Liebe in den Gesten und Handlungen des >Vaters Korczak<, die Verzweiflung und Angst (…) geht unter die Haut und trifft das Herz. Dazu gehört neben großem filmischem Können ein inneres Engagement, das sich aus den Bildern und dem Spiel der Darsteller mitteilen muss. So ist Wojtek Pszoniaks Interpretation der Titelrolle schlichtweg perfekt zu nennen, und ebenso dicht und überzeugend wirken die Darsteller der Kinderrollen, allen voran Wojciech Klata als Szloma.« Kölnische Rundschau

»Der Protagonist spielt nicht den Nationalhelden, zu dem der Zeitgenosse Freuds und eigentliche Erfinder der Kindheit für die Polen wurde. Wojciech Pszoniak spielt den Kampf des Menschen gegen seine eigenen Schwächen, spielt die Einsamkeit und Tiefe, die Bescheidenheit und die Kraft Korczaks, seine Gespaltenheit. Er spielt den schwierigen, fordernden Erwachsenen einerseits, und das Kind im Mann andererseits, dessen liebevoller Umgang aus der Identifikation zu kommen scheint, so als erblickte er in jedem einzelnen Kind sich selbst.« epd-Film

„In fast dokumentarischen Schwarzweiß-Bildern, unterlegt mit authentischen Aufnahmen, zeichnet der Film das eindrucksvoll gespielte Porträt eines Menschen, der die ihm anvertrauten Kinder selbst in schwierigster Zeit zu Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Toleranz erzieht.“ Lexikon des internationalen Films

„Für die Arbeit in der Schule ist der Film – trotz einiger Einwände – ein Glücksfall. Wajdas Film sollte für den Unterricht herangezogen werden, egal ob Geschichte, Ethik, Pädagogik oder Zeitgeschehen auf dem Programm stehen.“ PÄDAGOGIK

„Was für den Arzt Fieber, Husten oder Übelkeit sind, sollte für den Erzieher eine Träne, ein Lächeln oder ein Erröten sein…“ Janusz Korczak

“Damit dieser Leidensweg nicht in Vergessenheit gerät, hat der große polnische Regisseur Andrzej Wajda (1926 bis 2016) den Film »Korczak« gedreht. Er ist nun auch auf DVD erhältlich. Dieser Film führt das Lebenszeugnis Korczaks eindrücklich und verstörend vor Augen. Auf künstlerisch hochklassige Weise werden seine letzten drei Lebensjahre erzählt – also jene Zeit ab 1939, in der sich die Schlinge um ihn und seine jüdischen Schützlinge im Warschauer »Dom Sierot« (Waisenhaus) immer enger zusammenzog.” Sonntagszeitung Leipzig

»Ein zutiefst bewegender Film über den unerschöpflichen Mut angesichts unberechenbaren
Risikos und unvorstellbaren Horrors. Wajda zeigt uns die entwürdigende und entwürdigte Realität des Ghettos in totalem Schwarz-Weiß. Ein erschütternder Film.« Today

»Von leidenschaftlicher, emotionaler Kraft!« Independent

»Wer sagt, er opfere sich für andere, der lügt. Der eine spielt gerne Karten, der nächste liebt Frauen, ein anderer geht ständig zum Pferderennen. Ich mag Kinder. Für mich bedeuten sie kein Opfer. Ich tue es nicht für sie, sondern für mich. Ich brauche das. Dem Gerede von Aufopferung sollte man keinen Glauben schenken. Das ist nichts als Lüge und Heuchelei.« Henryk Goldszmit, besser bekannt als Janusz Korczak

Auszeichnungen

Andrzej Wajda erhielt für sein Filmschaffen den Ehrenoscar und den Goldenen Ehrenbären.
Robby Müller erhielt den Deutschen Filmpreis für seine Kameraführung.
Prädikat: wertvoll

DVD
nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 713
ISBN: 978-3-89848-713-9
EAN: 4-021308-887137
FSK: 12

Länge: 113
Bild: PAL, s/w, 4:3 Letterbox
Ton: Mono
Sprache: Deutsch
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Spielfilm
Genre: Drama


Weitere Titel aus
unserem Programm




Lotte Reinigers Musik & Zaubereien
Lotte Reiniger




Gerd Kroske – Zeitzustände. Filme 1990–2012
Gerd Kroske


absolut MEDIEN GmbH © 2014