Filmarchiv | Oslo, 31. August

Oslo, 31. August


Regie: Joachim Trier

Einst warst du der coolste Typ in ganz Oslo, erinnert sich Thomas im Gespräch mit seinem besten Freund Anders. Und Anders antwortet ihm lakonisch: Ich bin nur ein verzogener Bengel, der es vermasselt hat. Die beiden jungen Männer haben sich lange nicht mehr gesehen, denn Anders war im Drogenentzug in einer Klinik auf dem Land. Für einen Tag ist Anders nun zurück in Oslo, dessen Versuchungen er früher nicht widerstehen konnte. Zurück bei Freunden, die ihr Leben inzwischen ohne ihn weitergelebt, Familien gegründet haben. Anders, seit nunmehr fast einem Jahr in der Klinik, sucht seinen Platz in einer Welt, die gelernt hat, ohne ihn zu rechtzukommen.

Regisseur Joachim Trier über die Romanvorlage:
»Mein Ko-Drehbuchautor Eskil Vogt hat mich auf ›Le feu follet‹ von Pierre Drieu La Rochelle aus dem Jahre 1931 aufmerksam gemacht. Wir hatten das Gefühl, dass in der Geschichte etwas Zeitloses liegt, das in andere Städte, andere Kulturen übertragen werden kann, ohne dass sie an Relevanz einbüsst. Das Buch wurde 1963 von Louis Malle für einen Film über einen Alkoholiker adaptiert. Obwohl das Drehbuch von OSLO, AUGUST 31ST nur lose von ›Le feu follet‹ inspiriert ist, haben wir uns entschlossen, dass die Hauptfigur wie im Buch ein ehemaliger Drogensüchtiger sein soll.«

»Das Kino ist eine wunderbare Kunstform um Einsamkeit zu thematisieren. Wir können Filme zusammen mit anderen erleben. Das kann eine kollektive Erfahrung von Einsamkeit sein. Wir sind – zusammen mit anderen Leuten – ganz alleine im Dunkeln des Kinosaals.« (Joachim Trier)

Inhaltsübersicht

Kapitel
1. Vorspann
2. Die Klinik
3. Der Freigang
4. Alte Freundschaften
5. Das Interview
6. Enttäuschung
7. Übers Altern
8. Konsequenzen
9. Der Club
10. Oslo, 31. August
11. Credits

Credits
Buch: Eskil Vogt, Joachim Trier
Darsteller: Anders Danielsen Lie (Anders), Hans Olav Brenner (Thomas), Ingrid Olava (Rebekka), Øystein Roger (David), Tone B. Mostraum (Tove), Kjaersti Odden Skjeldal (Mirjam), Johanne Kjellevik Ledang, Petter Width Kristiansen, Renate Reinsve, Anders Borchgrevink (Øystein)
Kamera: Jakob Ihre
Musik: Ola Fløttum
Regie: Joachim Trier
Romanvorlage (Le feu follet): Pierre Drieu La Rochelle
Schnitt: Olivier Bugge Coutté
Ton: Andrew Windtwood

Produktion: Hans-Jørgen Osnes, Yngve Saether, Sigve Endresen
Produktionsland: NO
Produktionsjahr: 2011
Pressestimmen

»Obwohl der Film radikal subjektiv von einem einzigen Tag erzählt, zeigt er die Lebenslügen einer ganzen Generation.« Spiegel Online

»1963 machte Louis Malle die Verfilmung von Pierre Drieu La Rochelles „Das Irrlicht“ zu einem seiner schönsten Werke. Der Norweger Joachim Trier hat das Buch noch einmal adaptiert – und mit „Oslo, 31 August“ eine nicht weniger großartige Arbeit vorgelegt.« – Neue Osnabrücker Zeitung

»OSLO, 31. AUGUST balanciert hoch verdichtet und stilistisch klar zwischen Sprachlosigkeit und Sprache, Menschenporträt und Stadtlandschaft. Es ist ein stiller Film ohne Empörung, ohne Weinerlichkeit. […] ein heller Film über die Verzweiflung.« FRANKFURTER RUNDSCHAU ONLINE

»Makellos abgründig: In dem Drama erzählt der norwegische Regisseur Joachim Trier vom inneren Kampf eines Mannes, dessen Lebenswille nur noch rudimentär vorhanden scheint.« tip-Berlin.de

»Trier ist ein kluger Ästhet, der weiß, dass die Form dem Inhalt dieses Films umso besser entsprechen kann, je mehr sie sich zurück hält, je weniger sie auf sich selbst aufmerksam macht, und sich ganz aufs leicht distanzierte Beobachten konzentriert. … “Oslo, 31. August” verzichtet radikal auf gängige psychologische oder soziologische Erklärungsmuster für die Sucht seines Protagonisten. …
“Oslo, 31. August” lässt einen etwas ratlos zurück. Jedoch ist gerade diese Ratlosigkeit dem beharrlichen Erklären und eindeutigen Standpunktbeziehen vieler anderer Drogen-Dramen haushoch überlegen.« – filmgazette, Nicolai Bühnemann

Auszeichnungen

Chicago International Film Festival: Nominiert für den Goldenen Hugo

Stockholm International Film Festival: Ausgezeichnet als bester Film mit dem Bronzenen Pferd sowie dem Preis für die beste Kamera

Präsentation des Films in der Sektion „Un certain regrad“ in Cannes

DVD
nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 7005
ISBN: 978-3-8488-7005-9
EAN: 978-3-8488-7005-9
FSK: 12
Vertriebsgebiet: D, A, CH

Länge: 96
Bild: PAL, Farbe, 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1, Dolby Stereo 2.0
Sprache: Norwegische Originalfassung
Untertitel: deutsche, französische UT
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Spielfilm
Genre: Drama


Weitere Titel aus
unserem Programm




Die Kinder von Golzow (18 DVD im Schuber)
Winfried Junge, Barbara Junge




Der Preis - El Premio
Paula Markovitch


absolut MEDIEN GmbH © 2014