Filmarchiv | Konrad Wolf: Der geteilte Himmel

Konrad Wolf: Der geteilte Himmel


(SV 13507) Regie: Konrad Wolf

Von den vielen Projekten, an denen Christa und Gerhard Wolf mit dem Regisseur Konrad Wolf arbeiteten, konnten sie nur ein einziges realisieren: Während die Verfilmung der »Moskauer Novelle« (1961) und weitere Projekte aus der Zeit nach 1965 an politischen Widerständen scheiterten, wurde Der Geteilte Himmel 1964 ein großer Erfolg. Darin setzt Konrad Wolf auf die Verfahren der französischen Nouvelle vague, indem er in kunstvoll gestaffelten Rückblenden die Geschichte der Studentin Rita erzählt, deren Freund Manfred sich nach Westberlin abgesetzt hat. Der Film, der heute als eine der formal ambitioniertesten und zugleich kritischsten DEFA-Produktionen gilt, wird ergänzt durch Porträts über und Gespräche mit Christa Wolf.

Extras

Bonusfilm: SELBSTVERSUCH
Nach der gleichnamigen Erzählung von Christa Wolf
DDR 1989, TV-Spielfilm, 101 Min.

Regie: Peter Vogel
Drehbuch: Günter Haubold, Peter Vogel
Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg)
Darsteller: Johanna Schall (Johanna & Johann), Hansjürgen Hürrig (Professor), Katrin Klein (Irene), Henry Hübchen (Bertram), Andrea Solter (Beate)

Weitere Extras:
Christa Wolfs legendäre ALEXANDERPLATZREDE vom 4.11.1989
Zwei ausführliche ZEITZEUGENGESPRÄCHEN mit Thomas Grimm
Booklet mit einem Essay von Ulla Unseld-Berkéwicz

Inhaltsübersicht

DER GETEILTE HIMMEL
1 Weihnachtsessen
2 Die Brigade Ermisch
3 Geburtstagsfeier
4 Der neue Brigade-Leiter
5 Eine rückläufige Kader-Entwicklung
6 Normenerhöhung im Waggonwerk
7 Sigrids Geheimnis
8 Republikflucht
9 Fahrt nach Berlin
10 Ritas Entscheidung
11 Abspann

Credits
Darsteller: Eberhard Esche (Manfred Herrfurth), Renate Blume (Rita Seidel), Hilmar Tate (Ernst Wendland), Hans Hardt-Hardtloff (Rolf Meternagel), Martin Flörchinger (Herr Herrfurth), Erika Pelikowsky (Frau Herrfurth)
Erzählvorlage: Christa Wolf
Kamera: Werner Bergmann
Musik: Hans-Dieter Hosalla
Regie: Konrad Wolf

Produktionsland: DDR
Produktionsjahr: 1964
Pressestimmen

»Früher suchten sich Liebespaare vor der Trennung einen Stern, an dem sich abends ihre Blicke treffen konnten. Was sollen wir uns suchen? ›Den Himmel wenigstens können sie nicht zerteilen‹, sagte Manfred spöttisch. Den Himmel? Dieses ganze Gewölbe von Hoffnung und Sehnsucht, von Liebe und Trauer? ›Doch‹, sagte sie leise. ›Der Himmel teilt sich zuallererst.‹« Christa Wolf, Der geteilte Himmel

»Eine besondere Entdeckung ist die zweite DVD: Peter Vogels futuristische Verfilmung der Wolf-Erzählung “Selbstversuch” über das wissenschaftliche Experiment einer Geschlechtsumwandlung zeigt eine plexiglasglitzernde DDR in Auflösung.« Tagesspiegel, 18.03.2009

»Im Stil der französischen Nouvelle Vague« Bundesverband Volkssolidarität

»Die 2er-DVD DER GETEILTE HIMMEL ist schlicht vorbildlich … Wenn man eine DVD-Edition empfehlen MUSS wegen ihrer Sorgfalt, der inhaltlichen Solidität und Intelligenz, dann diese.« DLR/K

»Die Literaturvorlage von Christa Wolf ist das eindrucksvolle Beispiel einer politischen Liebesgeschichte. Deren lakonischen, gedankenverhangenen und abstrakten Ton übernimmt der Regisseur Konrad Wolf in seinen Film. Die Symmetrien im Bildaufbau, die Schnitte, die besonders die Blicke inszenieren und zu einer ganz eigenen Form des Match Cut finden, das poetische Schwarzweiß mit seinen Licht- und Schatteneffekten; all dies Mittel, die dem Buch Tribut zollen.« Susan Noll, SCHNITT

»Seine expressionistische Sprache verleiht dem Film eine Zeitlosigkeit, die einem viereinhalb Jahrzehnte danach erst bewusst wird.« Die Welt »Der Film liefert eine außerordentlich differenzierte Beschreibung der inneren Situation der DDR, wobei nichts beschönigt wird und die ›Republikflucht‹ des Chemikers aus seiner Sicht sogar verständlich erscheint. (…) Der geteilte Himmel fesselt durch die Modernität und Eigenwilligkeit seiner filmischen Gestaltung, die gegenüber der Romanvorlage von Christa Wolf neue Zeit- und Raumverbindungen herstellt.« Ulrich Gregor (»Geschichte des Films ab 1960«)

2 DVDs
im Digipack mit Booklet

nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 551
ISBN: 978-3-89848-551-7
EAN: 978-3-89848-551-7
FSK: 16

Länge: 116 + 164 Mn. Extras
Bild: PAL, s/w + Farbe (Bonus)
Ton: Mono
Sprache: Deutsch
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN
Edition: Defa-Stiftung
Rubrik: Spielfilm
Genre: Drama


Weitere Titel aus
unserem Programm




Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr / Ein Lebender geht vorbei
Claude Lanzmann




Scorsese: Meine italienische Reise (Il mio viaggio in Italia)
Martin Scorsese


absolut MEDIEN GmbH © 2014