Filmarchiv | Die Schlacht an der Somme

Die Schlacht an der Somme


Herausgeber: Imperial War Museum

20 Millionen Menschen sahen ihn in den ersten zwei Monaten nach seinem Kinostart im August 1916. Der Film zeigt − in bis dahin beispielloser Weise − die Grausamkeit des Stellungskrieges an der Westfront während des Ersten Weltkrieges. Zu sehen sind Filmaufnahmen von der Vorbereitung der Infanterieangriffe, dem vorausgehenden schwerem Trommelfeuer und dem ersten Tag der Somme-Schlacht. Die auf britischer Seite mit sehr vielen Toten und Verwundeten erkauften Geländegewinne waren nur gering: So wurde der 1. Juli 1916 bis heute der verlustreichste Tag der britischen Armee in ihrer Geschichte.

Die außerordentliche dokumentarische Bedeutung des Films wurde 2005 durch seinen Eintrag in das UNESCO »Memory of the World«-Register (Weltdokumentenerbe) gewürdigt. Die Restaurierung und digitale Aufbereitung des Films gibt den Zuschauern jetzt die Möglichkeit, den Film annähernd in der Schnittfassung und Bildqualität seiner Entstehungszeit zu sehen. Ergänzend finden sich auf der DVD verschollen geglaubte Szenen und Sequenzen, ein Audiokommentar von Robert Smither (IWM Film & Photograph Archives) sowie Interviews mit der Komponistin und den Restauratoren. Das informative Booklet rundet die Ausgabe ab.

Extras

Die DVD enthält zwei Soundtracks: eine neu komponierte Filmmusik von Laura Rossi, eingespielt vom Philharmonia Orchestra, London, unter der Leitung von Nic Raine (in 5.1 Surround Sound und Stereo) sowie ein Medley aus klassischen Stücken, Volksliedern und populären Liedern, das 1916 für den Film von J. Morton Hutcheson zusammengestellt wurde, eingespielt von Stephen Horne, Sophie Langdon, Geoffrey Lawrence und Martin Pyne.

Audiokommentar (auf Englisch) von Robert Smither (Imperial War Museum Film & Photograph Archives), Interviews mit der Komponistin Laura Rossi und den Restauratoren. Fehlende Szenen.

Mit umfangreichem Booklet: Einführung (Roger Smither), Die Restaurierung von DIE SCHLACHT AN DER SOMME (David Walsh), Über fehlende Sequenzen und Out-Takes (Matthew Lee, Corinna Reicher), Über die Neukomposition für den Film (Laura Rossi), Das Revival des 1916er Medleys (Toby Haggith), Das Medley aus der Persepktive eines Musikers (Stephen Horne)

Credits
Herausgeber: Imperial War Museum (London)
Kamera: J B McDowell, Geoffrey Malins
Medley (Neueinspielung): Stephen Horne, Sophie Langdon, Geoffrey Lawrence, Martin Pyne
Medley (Zusammenstellung von 1916): J. Morton Hutcheson
Neukomposition: Laura Rossi
Neukomposition (Einspielung): Philharmonia Orchestra, Nic Raine (Dirigent)
Schnitt: Charles Urban, Geoffrey H Malins

Produktion: William F Jury
Produktionsland: GB
Produktionsjahr: 1916
Pressestimmen

»Zwischen der Uraufführung des Films 1916 und der Veröffentlichung der DVD liegen fast hundert Jahre Filmgeschichte. Wir sind blutige Nahaufnahmen gewöhnt, zuckende, wilde Kamerafahrten, Geräuscheffekte und musikalische Frontalangriffe. Die stummen Schwarzweißbilder wirken da fast naiv, aber eben deshalb wirkungsvoll. Trotz kleiner Manipulationen hat man den Eindruck von Authentizität.« WDR 3, Tonart, Stefan Keim, 25.07.2011

»Er gehört zu den erfolgreichsten und zugleich auch zu den mythenbeladensten britischen Dokumentarfilmen aller Zeiten … Und es ist erschütternd, festzustellen, wie unkriegerisch uns viele der von Malins und McDowell dokumentierten Szenen vorkommen mögen, auch wenn wir während 75 Minuten nur Soldaten vor uns sehen und uns in den triumphierenden Zwischentiteln die Funktionsweise jedes einzelnen monströsen Granatenwerfers schmackhaft gemacht wird. Schon allein deshalb lohnt sich ein Blick in dieses seltene Zeitdokument: um wieder einmal zu erkennen, dass jedes Medium eben doch, wie Marshall McLuhan es formuliert hat, seine eigene Message hervorbringt und dass unsere Wahrnehmung von Krieg heute unweigerlich durch eine historisch einzigartige Verschmelzung von hochsensibler Tötungs- und Aufnahmetechnik geprägt ist.« NZZ, 26. Juli 2011, Alexandra Stäheli

»Keine historische Fernsehdokumentation zu diesem Thema kommt ohne Sequenzen aus “Die Schlacht an der Somme” aus. … Der Film muss für die Zeitgenossen eine überwältigende Erfahrung von Authentizität gewesen sein. Auch der heutige Zuschauer, der ganz andere Bilder gewöhnt ist, bleibt von diesem Dokument nicht unbeeindruckt.« DIE WELT, Eckhard Fuhr, 19.07.2011

»Dass diese ebenso unaufdringliche wie effektvolle Musik von den Londoner Philharmonikern eingespielt wurde, zeigt, welcher Rang diesem Filmdokument in Großbritannien gegeben wird.« DIE WELT, Eckhard Fuhr, 19.07.2011

»Eindrückliche ikonographische Bilder enthält der Film, wie Verletzte durch Schützengräben getragen werden etwa, oder, ganz eindrücklich, wie pferdegezogene Kanonen um im Gras liegende Tote dirigiert werden müssen, oder der Beginn des Sturmangriffs. … Im Audiokommentar geht Roger Smither, Leiter des Archivs für Film und Fotografie des Londoner Imperial War Museum, auch auf die Frage der Wahrhaftigkeit des Gesehenen ein … Doch vor allem gelingt es Smither, den Film historisch und geographisch einzuordnen, auf Details im Bild hinzuweisen und dabei stets die Absicht und die Wirkungsweise der Szenen mit einfließen zu lassen. Dass der Film mit zwei alternativen Musikfassungen ausgestattet ist, ist eine Besonderheit …« filmgazette.de, Harald Mühlbeyer, 23.08.2011

»Ein Audiokommentar, der klug den Film in das historische Geschehen einordnet, und zwei Musikfassungen (eine zeitgenössische und eine neu komponierte) helfen dem heutigen Publikum, sich hineinzuversetzen in eine Zeit, als man auf der Leinwand einen geliebten Menschen im Schützengraben wiedersehen konnte – der zu dem Zeitpunkt vielleicht schon tot war.« RAY 10/11, Harald Mühlbeyer »Kriegsdokumentationen sind die Familienalben des Teufels. … die Grenze zwischen echter filmischer Aufklärung und pseudohistorischem Ramsch [ist] oft kaum zu erkennen. “Die Schlacht an der Somme” gehört nicht in diesen Warenkorb. Hier ist kein neuer Aufguss alter Bildmaterialien zu besichtigen, sondern das restaurierte Original eines Films, der 1916 in den Londoner Kinos lief, während die Sommeschlacht zwischen Engländern und Franzosen noch tobte. “A terrible beauty is born”, schrieb William Butler Yeats im gleichen Jahr in einem berühmten Gedicht. Er meinte den Osteraufstand in Irland, aber in seiner Zeile steckt auch die Wahrheit über diesen Film.« FAZ, Andreas Kilb, 31.08.2011

»Die Bedeutung dieses Films als Dokument, als Meilenstein der Kinematografie sowie kulturhistorisches Erbe ist nicht zu überschätzen. … Das Imperial War Museum … ließ das bedeutende Werk mehrfach mühsam restaurieren … eine der eindrucksvollsten Leistungen, die je mit derart altem Material bewerkstelligt wurden … Daß die prächtige DVD nun in deutscher Veröffentlichung vorliegt, ist ein Glücksfall. Sie bietet den Film mit 40seitigem Begleitheft und einen überragenden historischen Audiokommentar Smithers, der zu gleichsam jedem Bild militärischen Hintergrund und Entstehungsgeschichte erläutert.« Splatting Image, B. Traber, September 2011

»Das Imperial War Museum hat in mühevoller Arbeit die fast 100 Jahre alten Aufnahmen restauriert, um das einmalige Filmmaterial zu erhalten. Der Film ist in fünf Teile untergliedert, die die verschiedenen Zeitpunkte der Schlacht anschaulich, gnadenlos und absolut unverfälscht wiedergeben.« G/Geschichte, Julia Rienäcker, 11/2011

»Sehenswert besonders für all jene, die sich für die neuere europäische Historie, aber auch für Propagandageschichte interessieren.« Dresdner Neueste Nachrichten, Heiko Weckbrodt

Auszeichnungen

Als erster Dokumentarfilm der Filmgeschichte Aufhnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe.

DVD
mit Booklet

nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 539
ISBN: 978-3-89848-539-5
EAN: 978-3-89848-539-5
FSK: Infoprogramm
Vertriebsgebiet: D, A, CH

Originaltitel:
The Battle of the Somme


Länge: 74
Bild: PAL, s/w, 4:3
Ton: Dolby Digital 5.1 Stereo
Sprache: englische Zwischentitel mit dt. UT und dt. voice-over, Interviews und Audiokommentar nur in Englisch
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN
Reihe: Stummfilm
Rubrik: Dokument, Stummfilm


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