Filmarchiv | Klaus Wildenhahn Edition

Klaus Wildenhahn Edition


Regie: Klaus Wildenhahn Herausgeber: Hans-Michael Bock, Christa Donner, Peter Paul Kubitz

Klaus Wildenhahn gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dokumentarfilmer. Aus Anlass seines 80. Geburtstags am 19. Juni 2010 hat er persönlich aus den etwa 60 Filmen, die er zwischen 1961 und 2000 zumeist für den Norddeutschen Rundfunk hergestellt hat, 14 ausgewählt, die sein Werk stilistisch und inhaltlich am besten repräsentieren.

Es ist eine subjektive Auswahl. So sind die ausgewählten Werke nicht immer seine bekanntesten, aber es sind seine »liebsten«, die – seiner Meinung nach – seine Intentionen am gelungensten widerspiegeln. Sie werden auf 5 DVD thematisch gruppiert und behandeln seine immer wieder aufgegriffenen Themen: Musik, Arbeitswelt, Hamburg, Film & Fernsehen sowie die Methoden des Dokumentarischen im Film, zu dem er auch drei Bücher veröffentlicht hat: Über synthetischen und dokumentarischen Film (1975), Mimesis und Wirkung der Schnulze (1997) und Der Körper des Autoren (2005).

DVD 1 Musik: Smith, James O. – Organist. 1. Die Europa-Tournee des Jazz-Organisten Jimmy Smith. / 2. Ein Jazz-Organist in Amerika. (1965/66) Bandonion. 1. Deutsche Tangos. / Bandonion. 2. Tangos im Exil. (1981)
DVD 2 Arbeitswelt: In der Fremde (1967) / Stillegung. Oberhausen Mai–Juli ’87. (1987)
DVD 3 Hamburg: Heiligabend auf St. Pauli (1967/68) / Nocheinmal HH 4: Reeperbahn nebenan (1991) / Barmbek: Ein Aufstand wird abgebrochen. (1971/1989)
DVD 4 Film & Fernsehen: Fernsehauge: Der Mann mit der roten Nelke (1974/1975) / Ein Film für Bossak und Leacock. (1983/84)
DVD 5 Specials: John Cage (1966) / Im Norden das Meer. Im Westen der Fluss. Im Süden das Moor. Im Osten Vorurteile. (1975/76) / Der König geht. Schloss Dresden. (1990)

DVD-ROM-Teil:
Zwei vergriffene Bücher von Klaus Wildenhahn als PDF-Dateien: »Über synthetischen und dokumentarischen Film. Zwölf Lesestunden« (1975) sowie »Mimesis und Wirkung der Schnulze. Filmtheorie Nr. 2« (1997)

Booklet (40 Seiten): Texte von Klaus Wildenhahn, Werk-Chronik von Hans-Michael Bock

Extras

- Bücher als PDF (auf DVD 2):

Über synthetischen und dokumentarischen Film. Zwölf Lesestunden. © Klaus Wildenhahn Erweiterte Neuauflage. Frankfurt: Kommunales Kino 1975, 228 S.
Mimesis und die Wirkung der Schnulze. Filmtheorie Nr. 2. Mit neun Fotografien von Wolfgang Jost. © Klaus Wildenhahn Hamburg: Kellner Verlag 1997, 48 S.

- Umfangreiches Booklet mit Texten von Klaus Wildenhahn und einer von Hans- Michael Bock verfassten Werk-Chronik.

Inhaltsübersicht

DVD 1 / MUSIKALISCHES
Filme 1965–1981
1965. Smith, James O. – Organist, USA. 1. Die Europa-Tournee des Jazz-Organisten Jimmy Smith
1965. Smith, James O. – Organist, USA. 2. Ein Jazz-Organist in Amerika
1981. Bandonion. 1. Deutsche Tangos
1981. Bandonion. 2. Tangos im Exil

DVD 2 / ARBEITSWELT
Filme 1967–1987
1967. In der Fremde
1987. Stillegung. Oberhausen Mai–Juli ’87

DVD 3 / HAMBURG
Filme 1967–1991
1967/68. Heiligabend auf St. Pauli
1971/1989. Barmbek: Der Aufstand wird abgebrochen.
Über den Hamburger Aufstand Oktober 1923
1991. Noch einmal HH 4: Reeperbahn nebenan

DVD 4 / FILM & FERNSEHEN
Filme 1974–1984
1974/75. Der Mann mit der roten Nelke
1983/84. Ein Film für Bossak und Leacock

DVD 5 / SPECIALS
Filme 1966–1990
1966. John Cage
1975/76. Im Norden das Meer. Im Westen der Fluß. Im Süden das Moor. Im Osten Vorurteile.
Annäherung an eine norddeutsche Provinz
1990. Der König geht. Schloss Dresden (Sommer ’90)

Credits
Buch: Klaus Wildenhahn
Herausgeber: Hans-Michael Bock (CineGraph), Christa Donner, Peter Paul Kubitz (Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen)
Kamera: Gisela Tuchtenhagen
Mitwirkende: James O. Smith, Dietmar Schönherr, John Cage, Merce Cunningham
Regie: Klaus Wildenhahn

Produktionsland: D
Produktionsjahr: 1965–91
Pressestimmen

»Eine auf Authentizität und Bild-Evidenz abzielende Doku-Ästhetik, die dem Zuschauer viel Resonzraum lässt und den Gepflogenheiten des bis heute gängigen TV-Features mit seinem erläuternd-analytischen Impetus zuwiderläuft. … Mit seinem 1972 aus der Arbeit an der dffb entstandenen Buch “Über synthetischen und dokumentarischen Film” liefert Wildenhahn die einflussreichste Theorie in der Diskussion über Methoden und Techniken des dokumentarischen Films in der Bundesrepublik Deutschland« – Film-Dienst, Margarete Wach

»Unbedingt empfehlenswert« – cinearte

»Ein zeitgeschichtliches Meisterwerk« ZEIT-Magazin

»Da lärmt kein Eisenstein, kein hemdsärmeliger Aust beraunt Korruption und Untergang, sondern ein unendlich geduldiger Reporter trägt Bilder vom Verschwinden zusammen. … Keine Landlust kommt auf, keine Arbeiterromantik. Es geht um diese “Momente des Verstreichens”; die Phase unmittelbar vor der Langeweile ist seine Kunstpause. Ihn interessiert die Frage “Wie sieht das Leben aus, wenn das Drama vorbei ist?” So sind seine Filme Erinnerungen an die Gegenwart geworden. Ohne es zu wollen, hat Wildenhahn festgehalten, wie das Stahl- und Maschinenzeitalter abgewrackt wurde.« – Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung

»Es geht um Alltag, nicht um Sensationen. … Authentisch: Das ist der bestimmende Eindruck bei Wildenhahns Filmen. … Heute gehören seine Dokumentarfilme nicht nur zu den Klassikern des Genres sondern auch zu den Schätzen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.« – Deutschlandradio Kultur, Nicolaus Schröder

»Der Regisseur Klaus Wildenhahn ist ein Geschichtsschreiber des Alltags. In der Bundesrepublik der 70er Jahre geriet er mit seinen Dokumentarfilmen zwischen alle Fronten. Einerseits wurde ihm von konservativer Seite eine politisch-agitatorische Absicht unterstellt, andererseits warfen ihm Linke eine fehlende Durchdringung der bestehenden Verhältnisse vor. Wildenhahn wollte aber weder das eine noch das andere. Kamera an, Ton läuft, das ist seine Methode, um Menschen in den Mittelpunkt seiner Filme zu stellen. Die wichtigen Entscheidungen werden später, im Schneideraum getroffen. Ihn interessiert das Leben der Menschen, so unspektakulär es auch sein mag, ganz egal ob es Journalisten bei der Arbeit oder Bauern auf dem Feld sind. Bei ihm sind die kleinen Dinge von großer Bedeutung.« – Michael Freerix, Junge Welt

»Wildenhahn sieht die Welt mit ganz anderen Augen: »Man muß das Volk vor sich erschrecken lassen, um ihm Courage zu machen.« – Michael Freerix, Junge Welt

»Dennoch war Klaus Wildenhahn kein Außenseiter, sondern ein Prototypus im bundesdeutschen Fernsehen. Seine The­men und sein ästhetischer Gestus machen ihn zum exemplarischen Zeitgenossen, zum filmhandwerklich routinierten Staats­bürger, der diese Mission auch bei der äs­thetischen Arbeit nie vergaß.« – Magnus Klaue, FREITAG

»Wildenhahn glaubt an die bewusstseinsbildende Kraft von spontaner dokumentarischer Beobachtung, daran, ohne allzuviel erklärendes Beiwerk dem Zuseher die Organisierung der Welt als Problem und als offene, zu gestaltende Aufgabe an die Hand zu geben.« – Johannes Springer, SKUG

»Diese exemplarische Zusammenstellung zeigt, wie bewegend, lebendig und zeitlos Dokumentarfilme sein können, wenn sie von einem Meister wie Klaus Wildenhahn mit seiner direkten ungekünstelten Art gemacht sind. Die außergewöhnliche Edition ist im Fachhandel oder unter www.absolutmedien.de zu beziehen. Sie hat es verdient, nicht nur in Archiven und filmwissenschaftlichen Instituten zu verstauben.« – Johannes Kösegi, DigitalVD.de

»Lange vor dem ENRON-Skandal und „Roger & Me“ von Michael Moore werden hier die traurigen Endzeit-Szenarien der Arbeiter als Opfer der Profitgier von Managern thematisiert.« – Johannes Kösegi, DigitalVD.de

»Spektakulär ist das zumeist erst dann, wenn man als Zuschauer die Geduld mitbringt, die Wildenhahn bereits zuvor in seine Filme investiert hat.
… Heutzutage dürften sich Fernsehprofis bei solchen Zeilen noch nicht einmal mehr die Mühe machen, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen, aber Wildenhahns Filmen wohnt eine Poesie und eine Empathie inne, die heute vielleicht noch mehr staunen lässt als seinerzeit.« – Ulrich Kriest, Stuttgarter zeitung

»Wildenhahns Filme sind Filme über gesellschaftliche Auseinandersetzun­gen, in denen Menschen zu Wort und Bild kommen, die vom Medium Fern­sehen, für das Wildenhahn als Dokumentarist arbeitet, eher vernachlässigt werden. Es sind Filme der Bewegung durch Landschaften: topographische und historische Entdeckungsreisen, deren Pfade von der vorindustriell-agrarisch geprägten Provinz bis in die Metropolen der Schwerindustrie füh­ren. Und es sind Arbeitsbeobachtungen: über Landarbeit, Bauarbeit, Indus­triearbeit; aber auch: Stücke über die Mühen der Kunst, die Schwierigkeiten ästhetischer Produktion. Das Prinzip der Annäherung ist das gleiche, und das macht zu einem nicht geringen Anteil die ästhetische Qualität dieser Filme aus. Sie setzen allererst auf nichts anderes als die Neugier, die Entde­ckerfreude.« Klaus Gronenborn, Volkszeitung, 15.6.1990

»Wildenhahns Dokumentarfilme kommen aus einer anderen Zeit. Das liegt nicht so sehr an den Personen, Geschichten und Themen der Filme, sondern an der Entwicklung der Medien in den letzten etwa 20 Jahren. … Verändert hat das das Fernsehen, für das Wildenhahn immer gearbeitet hat, und mit ihm der Dokumentarfilm.« Wilhelm Roth, epd-Film

»Klaus Wildenhahn lehre seine Zeitgenossen die Ernüchterung, schrieb Rene Drommert 1975 in der ZEIT und verglich Wildenhahns Filme mit Ausnüchterungszellen. „Wer mit dem Nebel der Romantik, mit der Illusion sozialer Gerechtigkeit hineingeht, kommt nach ein paar Stunden ganz schön verändert wieder heraus: klarer und heilsam ernüchtert.«
- Raimund Hoghe, DIE ZEIT

»Es seien immer dieselben Themen, die er umkreise, notierte Klaus Wildenhahn kürzlich in einem Aufsatz: „Der sogenannte Alltag, der Zustand nach der Sensation, das Befinden der sogenannten kleinen Leute, nachdem der Flügelschlag der Geschichte vorbeigerauscht ist, die eingekehrte LangeWeile.«
- Raimund Hoghe, DIE ZEIT

»Jeder Fernseh-Film von Klaus Wildenhahn ist ein Fernseh-Film gegen das gewöhnliche Fernsehen«
- Hans C. Blumenberg

Auszeichnungen

Ausgezeichnet mit dem Willy Haas-Preis!

5 DVDs
im Schuber mit Booklet

nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 521
ISBN: 978-3-89848-521-0
EAN: 978-3-89848-521-0
FSK: Infoprogramm

Bild: PAL, Farbe/s/w, 4:3
Ton: Mono
Sprache: Deutsch
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN/Große Dokumentaristen
Edition: Die großen Dokumentaristen
Reihe: Die großen Dokumentaristen
Rubrik: Dokument


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