Filmarchiv | Die Geschichte der Kriegsberichterstattung
Die Geschichte der Kriegsberichterstattung
Regie: Marcel Ophüls
Das fast vergessene Spätwerk des Wahrheitssuchers Marcel Ophüls ist die Reise in eine europäische Finsternis im ausgehenden 20. Jahrhundert: Kino der Dialektik und Aufklärung.
1992/94, während der Belagerung von Sarajevo, besuchte Marcel Ophüls mehrfach die bedrängte Stadt. Er folgte den Kriegsberichterstattern bei ihrer Arbeit im eingekesselten Sarajevo und ihren Fahrten zu den Stellungen der Angreifer in den Bergen um die Stadt. Er wurde Zeuge der Gefahren, denen sie ausgesetzt waren.
Ophüls geht mit dieser Arbeit der Frage nach, wie und warum Journalisten zwischen den Fronten nach Wahrheiten suchen, und was sie antreibt, wenn nicht nur Heckenschützen systematisch Jagd auf sie machen, sondern sie sich auch gegen die Infotainment-Maschinerie in den eigenen Sendern und Redaktionen behaupten müssen: “Dialektik in höchster Konzentration.” (Tages-Anzeiger)
“Eine bewusstseinsverändernde Kerbe im Gegenwartskino, wie es sie in diesem Jahrzehnt noch nicht gegeben hat.” (Der Standard)
Editorische Anmerkung:
Die Geschichte der Kriegsberichterstattung / The troubles we’ve seen / Veillées d’armes ist ein fast vergessenes Spätwerk von Marcel Ophüls. Es gibt weltweit kein neueres Master als das hier vorliegende. Die sehr bescheidenen Absatzzahlen unserer Ophüls DVDs erlauben leider keine Investitionen in ein neues Mastering. Bevor der Film weiterhin fehlt, legen wir hier die Fassung mit einkopierten deutschen Untertitel vor.
Der technisch-künstlerische Stab des Films
Drehbuch, Regie: Marcel Ophüls
Regieassistenz: Laurent Cantet, Dominik Moll
Kamera: Pierre Boffety
2. Kamera: Pierre Milon
Montage: Sophie Brunet
Ton: Michel Faure, Eric Devulder
Tonmontage: Ariane Doublet
Produzenten: Bertrand Tavernier, Frédéric Bourboulon
Produktion: Little Bear S.a.r.l. (Paris)
Premiere Medien GmbH & Co. KG (Hamburg)
Produktionsleitung: Patrick Lancelot, Véronique Bourboulon,
Erin Cramer
Festival-Premiere: 23. Mai 1994 (Cannes / Festival International de Cannes)
Kino-Premiere: 23. November 1994 (Paris)
Deutsche Uraufführung: 12. Februar 1995 (Berlin / Internationales Forum des jungen Films)
Gesamtlänge: 226 Minuten
Kopienformat: 35mm (von Digibeta), 1:1,66
Die Protagonisten des Films (Kleines Who’s Who?)
Benannt sind die Funktionen, die die Protagonisten im zeitlichen Umfeld der Dreharbeiten für Die Geschichte der Kriegsberichterstattung gerade innehatten. Personen, die in Film- oder Fernsehausschnitten zu sehen sind, sind mit dem Hinweis “(Archiv)” gekennzeichnet:
• Philippe Noiret: französischer Film- und Theaterschauspieler
• Albert Préjean: französischer Filmschauspieler (Archiv)
• Danièlle Darrieux: französische Filmschauspielerin (Archiv)
• Suzy Delair: französische Filmschauspielerin (Archiv)
• Junie Astor: französische Filmschauspielerin (Archiv)
• Viviane Romance: französische Filmschauspielerin (Archiv)
• Marcel Ophüls: Filmemacher
• Pierre Boffety: Kameramann
• Ein Schlafwagenschaffner
• Edwige Feuillère: französische Filmschauspielerin (Archiv)
• Jean Paul Dreyfus (alias Jean Paul Le Chanois): Filmemacher, Darsteller (Archiv)
• Woody Allen: Filmemacher (Archiv)
• Marx Brothers: US-amerikanische Filmschauspieler, Komödianten (Archiv)
• Jon Duncanson: amerikanischer News-Reporter, Kameramann
• Sergio Apollonio: italienischer Mitarbeiter von UNPROFOR (United Nations Protection Force) in Zagreb. Die UNPROFOR-Truppen werden im allgemeinen Sprachgebrauch als Blauhelmsoldaten bezeichnet.
• Hans Peter Heckner: Oberst der bundesdeutschen Luftwaffe
• Laurence Olivier: britischer Schauspieler (Archiv)
• Ursula Meissner: deutsche Fotografin
• Ron Ross: Satellitentechniker eines Technik-Supportunternehmens in Zagreb
• Nigel Bateson: BBC-Kameramann
• Eddy Stephens: BBC-Toningenieur
• John Simpson: BBC-Sonderberichterstatter in Sarajevo, Chef des BBC-Auslandsressorts
• Vera Kordic: bosnische Dolmetscherin
• John F. Burns: Korrespondent der New York Times, Pulitzer-Preisträger
• Martha Gellhorn: US-amerikanische Journalistin, Kriegsreporterin, Schriftstellerin
• Nikola Koljevic: Literaturwissenschaftler, Shakespeare-Forscher, Vizepräsident der selbsternannten Republika Srpska (Serbische Republik Bosniens) von 1992-96. Einer der drei Stellvertreter von Radovan Karadjic. 1992 veranlasste er den Beschuss und die Zerstörung der Vijećnica (Nationalbibliothek von Sarajevo)
• Radovan Karadzic: Präsident der selbsternannten Republika Srpska (Serbische Republik Bosniens) von 1992 -1996
• Martin Bell: TV-Korrespondent für BBC
• Stéphane Manier: Reporter für France 2 (ehemals Antenne 2), Preisträger des Albert-Londres-Preises
• Pierre Peyrot: Koordinator des Technik-Support-Zentrums Zagreb
• Patrice du Tertre: Kriegsreporter, Dokumentarist, Kameramann
• Jean-Jacques Le Garrec: Kamera-Reporter von France 2 (ehemals Antenne 2)
• Fouad Bouzadjic: Sänger
• Lidia Zulumovic: Dolmetscherin
• Mira Bogdanovic: Tochter eines Obristen im Ruhestand
• Bing Crosby: US-amerikanischer Sänger und Schauspieler (Archiv)
• José-Maria Mendiluce: Sondergesandter der UN-Flüchtlingskommission
• Zrinka Bralo: Dolmetscherin
• Heinz Metlitzky: TV-Reporter (ZDF)
• Marlene Dietrich: Schauspielerin (Archiv)
• Ein Callgirl in Wien
• Remy Ourdan: TV-Journalist für RTL
• Antoine Gyori: Bild-Reporter für die Agentur SIGMA
• Eric Bouvet: Bild-Reporter
• Martine Laroche-Joubert: TV-Reporterin für France 2 (ehemals Antenne 2)
• Paul Marchand: Freelance Radio-Reporter
• Cary Grant: US-amerikanischer Schauspieler (Archiv)
• Jean Arthur: US-amerikanische Schauspielerin (Archiv)
• Isabelle Baillancourt: TV-Reporterin für Télévision Française (TF 1)
• Alain Finkielkraut: Schriftsteller. Autor von u.a. Verlust der Menschlichkeit. Versuch über das 20. Jahrhundert (1998)
• Philippe Seguin: Präsident der französischen Nationalversammlung (1993-97)
• Simone Veil: Ministerin für Soziales, Gesundheit und Stadtwesen im Range einer Staatsministerin (1993-95)
• Bernard Kouchner: französischer Politiker und Arzt, Mitgründer von Médecins sans frontières.
• Anne Sinclair: amerikanisch-französische TV-Journalistin, Nachrichtensprecherin und Moderatorin des Sonntagabendmagazins Sept sur sept (Archiv)
• Christine Ockrent: TV-Journalistin, sog. Starreporterin des französischen Fernsehens (Archiv)
• Alain Lamassoure: Minister der französischen Regierung für europäische Angelegenheiten (1993-95)
• Francois-Henry de Virieu: TV-Journalist für die Sendung L’heure de la vérité auf France 2 (ehemals Antenne 2)
• Phillip Knightley: Journalist, Historiker und Autor des Buches The First Casualty: The War-Correspondent as Hero and Myth Maker
• Edwy Plenel: Journalist bei Le Monde
• Patrick Poivre D’Arvor: Chefredakteur von TF 1 und Moderator der 20-Uhr-Hauptnachrichtensendung auf TF 1
• Walter Cronkite: Hauptnachrichtensprecher (1962-1981) der CBS-Evening News (Archiv)
• Bernard Pivot: TV-Journalist und Moderator des Kulturmagazins Bouillon de Culture auf France 2 (ehemals Antenne 2) von 1991-2001 (Archiv)
• Pascal Josèphe: Generaldirektor von France 2 (ehemals Antenne 2). Verantwortlicher Funktionär der Zusammenlegung von Antenne 2 und FR 3 (Archiv)
• Hilary Brown: TV-News-Korrespondentin (ABC)
• Paul Amar: TV-Moderator des Journal Télévisé von France 2 (ehemals Antenne 2) (Archiv)
• Alija Izetbegovic: Präsident von Bosnien-Herzegowina (1992-2000) (Archiv)
• Jacques Merlino: Stellv. Chefredakteur des Journal Télévisé auf Antenne 2 bis zur Zusammenlegung des Senders mit FR 3 (1992). Autor des Buches Les vérités yougoslaves ne sont pas toutes bonnes à dire (1993)
• Rosalind Russell: US-amerikanische Schauspielerin (Archiv)
• Amir Abbas Hoveyda: Iranischer Ministerpräsident (1965-1977, hingerichtet 1979)
• Peter Ustinov: britischer Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur (Archiv)
• Martine Carol: französische Schauspielerin (Archiv)
• Saddam Hussein: Staatspräsident des Irak (1979-2003), außerdem Premierminister des Landes zwischen 1979 und 1991, sowie 1994 und 2003 (Archiv)
• H. Norman Schwarzkopff jun.: General der US-Army (seit 1988), Befehlshaber der Koalitionstruppen im zweiten Golfkrieg (1990-91)
• Paul-Marie de la Gorce: Historiker, Journalist
• Michèle Cotta: Direktorin für die Informationsprogramme von TF 1 (1987-1992) (Archiv)
• Maurice Olivari: TV-Reporter für TF 1
• Bernard-Henry Lévy: Schriftsteller, Filmemacher, Philosoph (Archiv)
• Romain Goupil: Filmemacher, Schriftsteller
• Gordana Knezevic: Reporterin der Zeitung Oslobodenje
• Christiane Amanpour: TV-Journalistin für CNN
• Vlado Mrkic: Redakteur der Zeitung Oslobodenje
• Slobodan Milosevic: serbischer Staatspräsident (1991-97)
• Nermin Tulic: Schauspieler, Direktor des Pozorište Mladih Sarajevo (Theaters der Jugend) in Sarajevo. Während der Belagerung verlor er unmittelbar vor dem Eingang des Theaters durch ein Mörsergeschoss ein Bein.
• James Cagney: US-amerikanischer Schauspieler (Archiv)
• Philippe Morillon: Kommandant der UNPROFOR-Streitkräfte (1992-93). Er erklärte 1993 die Stadt Srebrenica symbolisch zur UN-Schutzzone.
• Patrick Chauvel: Kriegsreporter, Fotograf. Während seiner Einsätze wurde er mehrfach schwer verletzt.
• Hervé Chabalier: TV-Journalist, Gründer der Agentur CAPA
• Jean-François Deniau: französischer Politiker, Schriftsteller
• Eric Gilbert: TV-Journalist, Nachrichtensprecher (CANAL +)
• Gérard de Villiers: Krimi-Schriftsteller (u.a. erfand er die Geheimdienst-Reihe S.A.S. Malko)
• Georges Kiejman: Beigeordneter französischer Außenminister (1992-93)
• Mufid Lazovic: Leitender Arzt und Chirurg der Poliklinik Kosevo in Sarajevo
- Extras
Kapiteleinteilung
Mit einem ausführlichen PDF Materialienteil,
übersetzt und zusammengestellt von Ralph EueZum Geleit 3
Der technisch-künstlerische Stab des Films 4
Die Protagonisten des Films (Kleines Who’s Who?) 5
Kurzbiografie des Regisseur Marcel Ophüls 9
Marcel Ophüls: Von Neuilly nach Sarajevo (1993) 11
Bertrand Tavernier: Brief an Marcel Ophüls (1994) 23
Zeitgenössische Kritiken zu
Die Geschichte der Kriegsberichterst attung 25Bie absolut Medien ebenfalls von Marcel Ophüls lieferbar:
DAS HAUS NEBENAN – Chronik einer französischen Stadt im Krieg
Teil 1: Der Zusammenbruch, Teil 2: Die Wahl
Ein Film von Marcel Ophüls
Am Beispiel der Stadt Clermont-Ferrand dokumentiert Marcel Ophüls in dieser wegweisenden Chronik neben der politischen Unterdrückung und dem Antisemitismus im Frankreich Pétains auch die Vielfältigkeit der Beziehungen zwischen deutscher Besatzungsmacht und Franzosen. Damit unternahm er ungewollt einen Generalangriff auf die damalige politische Lebenslüge Frankreichs – den Mythos des im Widerstand vereinten französischen Volkes.
2 DVD, s/w, 248 Min., mit Booklet, Best.Nr. 4009NOVEMBERTAGE
Ein Film von Marcel Ophüls
Neugierig geworden durch die Freude, die die Fernsehbilder am 9. November 1989 ausstrahlten, kehrte Marcel Ophüls ein Jahr später an den Ort des Geschehens zurück, um mit den damals gezeigten Menschen zu sprechen. In seiner unbeschwerten Annäherung an das Thema interviewt Ophüls konsequent Machthaber, Mitläufer, Funktionäre und Widerständler – und solche, die zufällig dabei waren, als die deutsche Geschichte ins Rollen gekommen ist.
DVD, Farbe + s/w, 129 Min., ausführliches Booklet, Best.Nr. 4028- Inhaltsübersicht
Kapitel
1 Aufbruch zur ersten Reise
2 Unterwegs nach Sarajevo
3 In Sarajevo
4 In Pale. Stützpunkt der bosnischen Serben
5 Gespräche im Holiday Inn, Sarajevo
6 Straßen und Plätze in Sarajevo
7 Menschen im Visier von Scharfschützen
8 Split und Wien. Ende der ersten Reise
9 Erneute Reise via Venedig
10 Reporter und Reporterinnen
11 Sarajevo. In weiter Ferne so nah
12 Der Nachrichtenbetrieb (I)
13 Mitten im Krieg. In Sarajevo und anderswo.
14 Der Nachrichtenbetrieb (II)
15 Parteinahme
16 Ein Zeitung in Sarajevo: Oslobodenje
17 Begegnung mit dem Schauspieler Nermin Tulic
18 Der Marktplatz von Sarajevo
19 Die ‚Frontschweine‘ des journalistischen Metiers
20 “The moment of death”. Eine Fotografie und seine Geschichte
21 “Nobody knows the troubles I’ve seen”
22 Schlusstitel- Credits
-
Regie: Marcel Ophüls
Produktion: Bertrand Tvaernier
Produktionsland: F
Produktionsjahr: 1994
- Pressestimmen
“Dialektik in höchster Konzentration.” (Tages-Anzeiger)
“Eine bewusstseinsverändernde Kerbe im Gegenwartskino, wie es sie in diesem Jahrzehnt noch nicht gegeben hat.” (Der Standard)
“Marcel Ophüls hat es zur schönen Kunst erhoben, das Publikum auf dem falschen Fuss zu erwischen. Seine Dokumentarfilme fangen nie so an, wie es sich gehört. Der unberechenbare
Dokumentarist nähert sich seinen schweren Themen auf Umwegen, sprunghaft und assoziativ. Dieser demonstrative Unernst baut dem Publikum keine kurzweiligen Brücken, sondern legt ihm Stolpersteine in den Weg. Selbstironie dient ihm als Zuflucht, um nicht in Zynismus zu verfallen. Er ist Moralist. Ihn interessiert die Haltung, die seine Interviewpartner zu Fragen wie Leid, Mut und Anstand beziehen. Den Gegensatz zwischen Propaganda und Wahrheitssuche arbeitet Ophüls im Panoramablick vom Krimkrieg über den Spanischen Bürgerkrieg und den Holocaust bis zu den ethnischen Säuberungen in Ex-Jugoslawien heraus. Im zweiten Teil bricht sich leidenschaftliche Medienkritik Bahn. Sie zielt vor allem auf das Fernsehen, das Bilder produziert, die stark im Moment und dann flüchtig sind. Ophüls gewährt bittere Innenansichten vor allem franzosischer Sender. Sein Unbehagen an Infotainment und narzisstischer Nähe zur politischen Macht ist von grosser Aktualität.” Filmbulletin“In seiner „Geschichte der Kriegsberichterstattung” (1994) ist es Marcel Ophüls gelungen, aus radikal subjektiver Perspektive so etwas wie einen umfassenden Film über sein Sujet zu drehen. Ein erklärendes, konventionelles Voice-over, das immer Gefahr läuft, dem Zuschauer das Denken abzunehmen, gibt es nicht. Die Kommentarinstanz hier ist bedeutungsoffen: eingeschnittene Filmzitate, die nicht klärend, sondern assoziativ wirken.” RAY
“Wer sind die Journalisten und Reporter, die über Kriege berichten? Was sind ihre Motive? Wie authentisch sind die Bilder, Töne und Texte, die sie in alle Welt verbreiten? Ophüls interviewt französische und englische Reporter, beklagt die Programmpolitik der nationalen Fernsehsender, thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen Propaganda und objektiver Berichterstattung, schlägt einen historischen Bogen vom Krimkrieg über den Spanischen Bürgerkrieg, den Holocaust, den Vietnamkrieg bis zu den Jugoslawien-Kriegen. …Die Montage ist, wie meist bei Ophüls, auch ein Kommentar zum Thema des Films, denn einen eigenständigen Off-Kommentar gibt es nicht. Bei Absolut Medien ist jetzt eine DVD dieses beeindruckenden Films von Marcel Ophüls erschienen, in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Das Begleitmaterial (darunter ein kleines „Who’s Who der Protagonisten“) stammt von Ralph Eue.” Hans Helmut Prinzler
“Marcel Ophüls reiste 1992/93 ins belagerte Sarajewo, um die Journalisten zu beobachten. Daraus montierte er Bezüge mit anderen Kriegen, collagiert mit Ausschnitten aus Filmklassikern und hinterfragt kritisch die eigene Rolle.” Zitty
“Das erste Kriegsopfer ist immer die Wahrheit.” (Der Standard)
“Die Reporter sprechen offen über Berufsethos und Selbstverständnis. Montiert ist das Ganze als eine lose Abfolge von miteinander verbundenen Konstellationen: Selbstgefährdung, Risikolust, Bilderfälschung, Simplifizierung, Parteilichkeit, Kriegsberichterstatterinnen vs. Kriegsberichterstatter. Ophüls spricht in Paris auch mit denen, die die Sicherheitszone nicht verlassen: Moderatoren, Kommentatoren, Philosophen. So entfaltet sich eine filmische Analyse der Arbeit von Menschen, deren Aufgabe es ist, uns ein Bild des Krieges zu vermitteln.” Ray
Marcel Ophüls:
“Schon seit langem wollte ich einen Film über Journalisten im Krieg machen, genau genommen seit 15 Jahren, seit ich zum ersten Mal Phillip Knightleys Buch The First Casualty: The War Correspondent As Hero, Propagandist and Myth Maker gelesen habe. Knightleys Hauptthese darin: Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit. Eigentlich wollte ich diesen Film schon im Golfkrieg drehen, in diesem großen Hotel, in dem die Berichterstatter tagaus, tagein zusammenhocken, Poker spielen, Bier trinken und darauf warten, dass ein Hubschrauber oder ein Jeep sie dahin bringt, wo gerade geschossen wird. Dieser Film ist nicht zustande gekommen. Jetzt ist es ein Film über die Journalisten in Sarajevo geworden. Dass es Sarajevo ist und nicht Bagdad verändert natürlich den Film, er ist sehr viel tragischer geworden als der andere gewesen wäre.Die Frage, die mich am meisten interessierte, lautete: Trägt Information über Völkermord dazu bei, zu sagen: jetzt reicht’s? Offenbar nicht. Es gibt ja die Vermutung, dass, hätte es Bilder von Auschwitz gegeben, der Vernichtung sehr viel früher ein Ende gesetzt worden wäre. Heute sehen wir die Bilder, aber es geschieht dennoch nichts.
Director’s Statement im französischen Presseheft von Die Geschichte der Kriegsberichterstattung (= Veillées d’ armes = The Troubles We’ve Seen)
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 4050
ISBN: 978-3-8488-4050-2
EAN: 978-3-8488-4050-2
FSK: Info
Originaltitel:
THE TROUBLES WE’VE SEEN / VEILLÉES D’ARMES
Länge: 226
Bild: PAL, Farbe, 16:9
Ton: Dolby Stereo
Sprache: Originalfassung
Untertitel: deutsche Untertitel
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Edition: Die großen Dokumentaristen
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Hong Sangsoo
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