Filmarchiv | Der Letzte der Ungerechten
Der Letzte der Ungerechten
Regie: Claude Lanzmann
Für SHOAH filmte Claude Lanzmann 1975 in Rom mit Benjamin Murmelstein, dem einzigen überlebenden »Judenältesten« und letzten Vorsitzenden des Judenrats aus dem Ghetto Theresienstadt, verwendete diese Aufnahmen jedoch nie. Bis jetzt.
Das vielstündige Interview mit Murmelstein hätte das Konzept von SHOAH gesprengt. Jetzt inszenierte Lanzmann die Gespräche über dessen ambivalente Rolle als unfreiwillige Führungskraft mit neuen Aufnahmen aus Wien, Polen, Israel und dem »Vorzeigeghetto« Theresienstadt.
Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 kämpfte der Rabbiner Murmelstein als hochrangiger Funktionär der von Adolf Eichmann kontrollierten Israelitischen Kultusgemeinde Wien und als »Judenältester« des Ghettos Theresienstadt sieben lange Jahre gegen die Vernichtung. Gleichzeitig verhalf er 121.000 Juden erfolgreich zur Emigration.Der Film offenbart die außergewöhnliche Persönlichkeit Murmelsteins, seine faszinierende Intelligenz, seinen unumstößlichen Mut und das große Erinnerungsvermögen. Der großartige Geschichtenerzähler berichtet ironisch, sarkastisch und aufrichtig über drei Epochen hinweg, von Nisko nach Theresienstadt und von Wien nach Rom.
»Die Marionette konnte die Fäden ziehen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Extras
Audiodeskription für Sehbeeinträchtigte
Mit einem ausführlichen Booklet (Biographien, Glossar, Interview, Dokumente uva.)- Credits
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Buch: Claude Lanzmann
Regie: Claude Lanzmann
Produktionsland: F/Ö
Produktionsjahr: 2013
- Pressestimmen
„Die Marionette konnte die Fäden ziehen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Ein einzigartiges Erste-Hand-Dokument über Zwänge und Spielräume im Holocaust und unlösbare moralische Konflikte, die aber gelöst werden mussten.“ DIE WELT
“DER LETZTE DER UNGERECHTEN nähert sich fast vier Stunden lang einer Wahrheit, die weder schwarz noch weiß zu haben ist.” Berliner Zeitung
“Ein einzigartiges Dokument. Nicht nur weil Murmelstein mit ungeheuer präzisem Gedächtnis den Blick auf Adolf Eichmann neu schärft – nicht als den „banalen Bösen“ im Sinne Hannah Arendts, sondern als fanatischen, auch zur Waffe greifenden Gewalttäter. Sondern weil dieser hochintelligente Zeitzeuge und zutiefst gemischte Charakter, der „Macht in der Ohnmacht“ ausübte, mit luzider Distanz über sich selber spricht.” Tagesspiegel
“Mit DER LETZTE DER UNGERECHTEN gelingt Claude Lanzmann das grandiose Porträt eines Mannes, der inmitten eines unlösbaren Dilemmas seine Integrität zu wahren wusste.” RAY Filmmagazin
„Die persönliche Faszination durch die Person Benjamin Murmelstein ist die Grundlage dieses Films, der den schnellen und einfachen Urteilen über ihn genaue Nachforschungen entgegensetzt. Ein Recherche zu den Abgründen und minimalen Möglichkeiten eines wider seinen Willen zum Funktionär gemachten Menschen.“ Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek
“Murmelstein, der aufgrund seiner Rolle als Verbindungsmann zwischen den Nazis und KZHäftlingen
vielen fragwürdig, ja verdächtig erschien, legt in diesem Gespräch auf einer römischen Dachterrasse Zeugnis ab. Zeugnis, Erinnerung und Eingedenken, wie es in dieser radikalen Offenheit, Genauigkeit, Unsentimentalität und Menschlichkeit selten ist.” Viennale“Claude Lanzmann ist ein gnadenlos präziser Interviewer, der keine leichten Erklärungen durchgehen lässt. Murmelstein hingegen ist ein rhetorisch brillanter Erzähler, der die Vorgeschichte der Judenvernichtung durch die Nazis mit vernebelnden Propagandacoups wie dem Plan der Ausreise der polnischen Juden nach Madagaskar ausbreitet und auch mit der Legende vom schlichten Bürokraten Eichmann aufräumt.” Deutschlandradio
“Claude Lanzmanns Postscriptum zu SHOAH!” New York Times
„… überragend in seiner historischen Wucht und moralischen Kraft.“ – Die Presse„DER LETZTE DER UNGERECHTEN ist Kino vom Feinsten: eine beißende und enthüllende Dokumentation des großartigen Französischen Regisseurs Claude Lanzmann.“ – Times UK
„Heimgesucht und heimsuchend. Claude Lanzmanns faszinierendes Interview mit dem Judenältesten, der mit Adolf Eichmann verhandelte, ist eine subtile Studie in Sachen Schuldfreiheit von Überlebenden.“ – Guardian
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 4018
ISBN: 978-3-8488-4018-2
EAN: 978-3-8488-4018-2
FSK: Info
Vertriebsgebiet: D + CH
Länge: 210
Bild: PAL, Farbe
Ton: Dolby Surround + Dolby Stereo
Sprache: mehrsprachige Originalfassung
Untertitel: deutsche Untertitel
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Edition: Die großen Dokumentaristen
Reihe: Die großen Dokumentaristen
Rubrik: Dokument
Genre: Biografie/Porträt
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