Filmarchiv | Poesie des Untergrunds
Poesie des Untergrunds
Prenzlauer Berg kontrovers 1976–1990 Regie: Matthias Aberle
Die Untergrund-Poesie der DDR kam in Misskredit, als Wolf Biermann nach der Enttarnung von Sascha Anderson und Rainer Schedlinski öffentlich erklärte, dass der ganze Dichterkreis um den Prenzlauer Berg eine Erfindung der Stasi gewesen sei. Ausstellungen, Performances, Konzerte und Lesungen in Privatwohnungen sollen nur erlaubt gewesen sein, um die Szene besser kontrollieren zu können. Der Künstler-Kiez als Gartenkolonie der Stasi? Adolf Endler: »Die Prenzlauer-Berg-Connection bestand aus 30, 40 Leuten, die gemalt und geschrieben haben. Es gab in dieser Szene, wie wir heute wissen, zwei Spitzel. Es besteht also kein Grund zu sagen: Der gesamte Prenzlauer Berg war eine Machenschaft der Stasi.« Es dauerte lang, bis deutlich wurde, dass da großartige Literaten abgewatscht wurden.
Matthias Aberles Dokumentarfilm stellt unterschiedliche Schaffens- und Lebenswege dar. In Interviews mit Elke Erb, Uwe Kolbe, Bernd Wagner, Harald Hauswald, Sascha Anderson, Conny Schleime, Alexander Zahn, den Punkbands Rosa Extra und Planlos, dem Ensemble Zinnober und Mitgliedern der »Kirche von Unten« werden die Künstler und Literaten von Bert Papenfuß und dem Regisseur befragt, wie sie selbst ihre Rolle in der untergehenden DDR beurteilen und wie sie sich in der neuen Ordnung zurechtgefunden haben.
BONUS: Interviews mit Cornelia Schleime, Harald Hauswald, Hartmut »Tex« Köppen, Elke Erb, Alexander Zahn, Lesung von Peter »Schappy« Wawerzinek, Die Wahrheit über die Stasi (Filmausschnitte). Mit einem Booklet zusammengestellt von Katharina Göbel.
- Extras
Interviews mit Cornelia Schleime, Harald Hauswald, Hartmut »Tex« Köppen, Elke Erb, Alexander Zahn, Lesung von Peter »Schappy« Wawerzinek, Die Wahrheit über die Stasi (Filmausschnitte). Mit einem Booklet zusammengestellt von Katharina Göbel.
- Credits
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Buch: Bert Papenfuß
Kamera: Frank Brünner, BVK
Regie: Matthias Aberle
Schnitt: Matthias Aberle
Produktion: Wydoks Film
Produktionsland: D
Produktionsjahr: 2009
- Pressestimmen
»Was den Film “Poesie des Untergrunds” besonders interessant macht, ist die Entscheidung, nicht nur die Seite der Unangepassten zu zeigen, die Opfer der Stasi wurden, sondern auch Sascha Anderson zu Wort kommen zu lassen, einen ehemaligen IM, der durch seine enge Verflechtung mit dem Untergrund idealer Informant war.« – taz
»Das war hip, weil sogar die Zeitungen in Amerika darüber geschrieben haben – schon vor dem Mauerfall. Außerdem: Heiner Müller war ganz wichtig. Jeder, der was auf sich hielt, wollte unbedingt mal mit Whisky und Zigarre am Kollwitzplatz sitzen.« – Christoph Tannert, Kurator, im rbb
Bert Papenfuß, Schriftsteller
»Wir kommen quasi aus so einer Undergroundtradition heraus, und es gab bei kaum jemandem Bestrebungen, für Massenmedien zu arbeiten oder den Erfolgsroman zu schreiben. Das haben andere Leute getan, aber die kamen nicht aus dem Prenzlauer Berg, nicht aus der Szene, die wir im Film darstellen und auch heute noch verkörpern.« (rbb)»Unter dem nunmehr glattsanierten Prenzlauer Berg rumort noch einiges, was nicht in Schubladen passt. Wenn Bert Papenfuß als einer der wichtigsten Lyriker nun mit dem Regisseur Matthias Aberle einen Dokumentarfilm drehte, darf man sich auf Grau- und Zwischentöne freuen.« – Tagesspiegel#
»Wer gegen die DDR ist, kann nur rechts sein“, lautete der Vorwurf der Stasi, erinnert sich Planlos-Sänger Michael Boehlke im Dokumentarfilm „Poesie des Untergrunds“. Punk fiel durchs Raster. Linker als der Staat, so Boehlke, habe man nach Ansicht der SED nicht sein können.« – Intro, Frank Schuster
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 983
ISBN: 978-3-89848-983-6
EAN: 978-3-89848-983-6
Länge: 87
Bild: PAL, Farbe + s/w, 16:9
Ton: Dolby Stereo, teilw. Mono
Sprache: Deutsch
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Dokumente
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