Filmarchiv | 2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß

2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß


Regie: Malte Ludin

Die Familie eines Nazitäters, Jahrzehnte nach Kriegsende. Längst ist die Wahrheit über die Vergangenheit des Vaters aktenkundig, aber unter seinen Verwandten wird sie beschönigt, geleugnet und verdrängt – mit all der Leidenschaft, zu der nur Familienbande fähig sind.

Hanns Ludin, Wehrmachtsoffizier, steigt nach 1933 schnell zum SA-Obergruppenführer auf. Ihm werden der Blutorden und andere hohe Weihen des Nazistaates zuteil. 1941 schickt ihn Hitler als Gesandten in den »Schutzstaat« Slowakei. Als »Bevollmächtigter Minister des Großdeutschen Reiches« soll er dort die Interessen Berlins durchsetzen: vor allem die »Endlösung«. Nach dem Krieg wird Hanns Ludin von den Amerikanern an die Tschechoslowakei ausgeliefert, 1947 zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Diese Tatsachen nimmt sein jüngster Sohn, der Filmemacher Malte Ludin, zum Ausgangspunkt einer schmerzlichen filmischen Auseinandersetzung mit den Legenden, die in der Familie über den Vater kursieren. War er ein Held und Märtyrer oder ein Verbrecher? Auf einmal sind alle bereit zu reden: Die Schwestern, Schwager, Nichten und Neffen … Es entsteht ein intimes und doch beispielhaftes Filmdokument – ein hochemotionaler Bericht aus dem Inneren einer deutschen Familie. 60 Jahre nach Kriegsende spielt die Hitlerkatastrophe in deren Leben noch immer eine brennend kontroverse Rolle.

Prädikat: besonders wertvoll

Extras

Gespräch mit dem Regisseur Malte Ludin und der Produzentin Iva Švarcová, Trailer, Fotogalerie, Original Tondokumente, Infos zu Tuvia Rübner und Dan Bar On, Zeittafel, Auszug aus dem Gutachten der FBW, zur Musik, Literaturhinweise, Links, Booklet, Trailer, Fotogalerie, historische Tondokumente, Interviews mit Regisseur Malte Ludin, Tuvia Rübner, Dan Bar On, den Kameramännern Franz Lustig und Martin Gressmann, Hörbeispiele: Musik von Werner Pirchner. Mit Booklet.

Credits
Buch: Malte Ludin
Kamera: Franz Lustig
Musik: Werner Pirchner, Hakim Ludin, Jaroslav Nahovica
Regie: Malte Ludin
Schnitt: Iva Švarcová, Malte Ludin

Produktion: Svarc.Filmproduktion
Produzentin: Iva Švarcová
Produktionsland: D
Produktionsjahr: 2004/2005
Pressestimmen

»Erzählt von Tätern, die Unchuld reklamierten und von den Kindern, die ihre Opfer wurden.« Tip

»Malte Ludin leistet bewunderswerte und aufwühlende Arbeit.« New York Magazine

»Einer der wichtigsten Dokumentarfilme der letzten Jahre stellt sich gegen eine Tendenz im deutschen Kino, die braune Vergangenheit nur noch als unverbindliches, historisches Spielmaterial zu betrachten.«
- Knut Elstermann, Neues Deutschland

»Es ist der Film für alle Nachgeborenen, die sich immer fassungslos gefragt haben, warum niemand etwas gewusst haben will, während die Judenvernichtung in vollem Gange war, und warum nach dem Krieg scheinbar keiner dabei gewesen war. Denn dieser Film zeigt, wie Menschen aktiv und wider besseres Wissen bis zum heutigen Tag verdrängen, weil sie sonst emotional zu krepieren glauben.«
- Frankfurter Allgemeine Zeitung

Auszeichnungen

Prädikat: besonders wertvoll

DVD
mit Booklet

nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 831
ISBN: 978-3-89848-831-0
EAN: 4-021308-888318
FSK: 12

Länge: 85 Min.
Bild: PAL, Farbe + s/w, 16:9
Ton: Stereo
Sprache: Deutsch, französische Voiceover
Untertitel: englische Untertitel
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Dokument
Genre: Biografie/Porträt


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