Filmarchiv | Derrida, anderswo
Derrida, anderswo
(SV 13529) Regie: Safaa Fathy
»Eine Autobiographie setzt zumindest eines voraus: dass das Ich weiß, wer es ist. Doch wer ist denn schon mal einem Ich begegnet? Ich jedenfalls nicht.« Safaa Fathys Portrait gibt den Lesern Jacques Derridas nun immerhin die Möglichkeit, dem Philosophen im Anderswo der Schrift, in Ton und Bild, zu begegnen.
Fathy begleitet den Philosophen in seine algerische Heimat, nach Spanien, während Vorlesungen in Paris und den USA – sowie in sein Pariser Domizil. Es sind dies Reisen an die Grenzen von Biografie und Werk, bei denen zentrale Gedanken von Derridas Philosophie – Schrift und Spur, Gastfreundschaft, Archiv, Gabe, Beschneidung, Gemeinschaft – sich mit seiner algerisch-jüdischen Herkunft verweben. Mit einer ausführlichen Wortmeldung seines langjährigen Freundes und Kollegen Jean-Luc Nancy.
Das Booklet enthält ein Interview mit Jacques Derrida aus den Cahiers
du cinéma von Antoine de Baecque und Thierry Jousse (1998/2000
- Extras
40-seitiges Booklet mit einem Derrida-Interview: Das Kino und seine Gespenster. Interview mit Jacques Derrida von Antoine de Baecque und Thierry Jousse (erschienen unter dem Titel »Le cinéma et ses fantômes« in den Cahiers du Cinéma 556, April 2001). Aus dem Französischen von Jürgen Schröder.
- Inhaltsübersicht
1 Ich ist ein Anderswo
2 Ein Marrane ohne Papiere
3 Seminar in Paris: Das Theater der Vergebung
4 Jean-Luc Nancy: Freundschaft
5 Archive der Verdrängung: die Beschneidung
6 Circonfession oder eine Totenwache
7 Gastfreundschaft, Gefängnis, Gemeinschaft
8 Vielstimmigkeit und Demokratie
9 Ewige Wiederkehr
10 Abspann- Credits
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Buch: Safaa Fathy
Kamera: Eric Guichard, Martial Barrault, Marie Spencer
Mitwirkende: Jacques Derrida, Jean-Luc Nancy
Regie: Safaa Fathy
Schnitt: Marielle Issartel
Ton: Jean-Francois Mabire, Veronique Bruque, Stephane Thiebaut
Produktion: GLORIA FILMS, La Sept ARTE, Kinotar Oy
Produktionsland: F
Produktionsjahr: 1999
- Pressestimmen
»Derrida, anderswo als dort, wo er sich mit seiner Schrift, seinen Schriften über die Schrift, als Spur eingeschrieben hat – erstmals als Abdruck, den seine Erscheinung im Bild und seine Stimme auf der Tonspur hinterlassen hat. Auf den ersten Blick ist es ein Reisefilm, auf den zweiten dann aber doch viel mehr: Der Versuch aus den Erinnerungen und Ausführungen des Protagonisten eine Landkarte, eine Landschaft zu konstruieren.« (SCHNITT)
»Heute lesen wir die Schriften von Hume, Kant und Hegel, als bildeten sie eine dialektische Abfolge. Genauso wird es mit Nietzsche, Heidegger und Derrida geschehen.« (Richard Rorty in der NEW YORK TIMES)
»Ich bin nun mal, und vermutlich nicht als einziger, in der Situation eines Auswanderers, beziehungsweise des heimlichen Einwanderers, der unsichtbar bleiben muss. Und von dieser Situation aus, die nicht einmal eine ist, und auch keine Stätte, sondern ein Nicht-Ort, von diesem Standort ohne Ort aus durchwandere ich, und nicht ohne Liebe, Stätten wie diese hier: als ein Marrane ohne Papiere. … Ich bin nach und nach zu jemandem herangewachsen, der in sich ein Geheimnis trägt, das größer ist als er selbst, und zu dem er selbst keinen Zugang hat. Als wäre ich ein jahrhundertealter Marrane, der auch noch die jüdische und spanische Herkunft seines Marrane-Seins verloren hat, so etwas wie ein universeller, ein Meta-Marrane.« (JAQUES DERRIDA)
im Digipack mit Booklet
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 572
ISBN: 978-3-89848-572-2
EAN: 978-3-89848-572-2
FSK: Infoprogramm
Originaltitel:
D'ailleurs Derrida
Länge: 68
Bild: PAL, Farbe, 4:3
Ton: Dolby Stereo
Sprache: Französisch (teilw. Englisch), deutsche Voice-over-Fassung, teilweise mit deutschen Untertiteln
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Dokument
Genre: Biografie/Porträt