Filmarchiv | Damen und Herren ab 65
Damen und Herren ab 65
Regie: Lilo Mangelsdorff
Per Zeitungsannonce suchte Pina Bausch Laiendarsteller ab 65, um mit ihnen ihr 1978 entstandenes Stück “Kontakthof” neu zu inszenieren. Der Film folgt chronologisch den Stadien der Inszenierung, beobachtet die älteren Damen und Herren bei schweißtreibenden Proben mit den Profis, bis das Stück selbst, je näher die Aufführung rückt, sich dem Zuschauer umso klarer erschließt.
Doch das eigentliche Thema sind die Menschen, ihre Ängste und Hemmungen, ihre Arbeit und Entwicklung, ihre Aufregung und Begeisterung.
- Inhaltsübersicht
Kapitel:
1. Gesucht: Rhythmisch begabte Senioren
2. Ein ganz anderes Tanzen
3. Wir sind ja alles keine Tänzer
4. Die rosa Mädchen
5. Ein großes Stück Lebensqualität
6. Mit Kritik umgehen
7. Üben, üben, üben
8. So ein bisschen unangenehm ist mir das schon
9. Die Bewegung sollte man schon noch erkennen
10. Brutaler Liebhaber musst Du sein
11. Sich wieder vertragen und die Sehnsucht nach Liebe
12. Vor dem Auftritt
13. Vor Publikum
14. Mein Gang ist aufrechter geworden
15. Abspann- Credits
-
Buch: Lilo Mangelsdorff
Kamera: Sophie Maintigneux
Mitwirkende: Rosemarie Asbeck, Wolfgang Danzberg, Lore Duwe-Scherwat, Jutta Geike, Wolf Amadeus Gericke, Inge Glebe, Günter Glörfeld, Dieter Grotehusmann, Inge Kaltenbach, Peter Kemp, Gerd Killmer, Anke Klammer, Werner Klammer, Thea Koch, Dieter Linden, Heinz Meyer, Brigitte Montabon, Renate Nickisch, Heinz Nölle, Edith Rudorff, Bärbel Sanner-Egemann, Hannelore Schneider, Margarita Schwarzer, Ursula Siekmann, Alfred Siekmann, Ralf Straßmann, Reiner Straßmann, Margret Thieler, Luzie Wild
Regie: Lilo Mangelsdorff
Schnitt: Eva und Mangelsdorff Voosen
Produktion: Cinetix GmbH (im Autrag des NDR und arte)
Redaktion: Barbara Denz
Produktionsland: D
Produktionsjahr: 2002
- Pressestimmen
»Ein wunderbar leichtfüßiger Film über Tanz, das Alter und das Glück.« Frankfurter Rundschau
»Momente des Glücks hält Lilio Mangelsdorff im Kinofilm Damen und Herren ab 65 fest, wenn sie Senioren begleitet, die als Laienschauspieler in Pina Bauschs Neuinszenierung des Theaterstücks Kontakthof mitwirken, das 1978 uraufgeführt wurde.« Neue Züricher Zeitung, 25.2.2002
»…. in 70 wunderbaren Minuten zwei Dutzend ältere Leute porträtiert, die ein Pina Bausch-Tanzstück einstudieren ‒ mit Lust und Leidenschaft, Hemmungen und Heißhunger auf Perfektion.« Leipziger Volkszeitung, 21.10.02
»Ein Jahr lang hat Lilo Mangelsdorff die Proben begleitet, hat mit den Damen und Herren ab 65 über ihre Erfahrungen gesprochen, ihre Wünsche und Ängste. Und dabei einen wunderbaren Film gemacht, in dem man mehr über eine Gruppe Menschen lernt als über den Tanz, einen Film über erfülltes Altern, den Entwurf gelebter Utopie.« Applaus
»Damen und Herren ab 65 ist ein sensibler, humorvoller und berührender Dokumentarfilm, der seine Protagonisten nicht nur in ihrer Eigenschaft als ›alte Tänzer‹ in den Blickpunkt rückt, sondern in ihrer Individualität und auf diese Weise auch viel vom Geist Pina Bauschs zeigt, ohne dass diese selbst präsent ist.« media-mania.de
»Beide Filme sind auf ihre jeweils spezifische ästhetische Art ebenso dichte wie kurzweilige Reportagen, die nicht nur kreative Arbeitsprozesse einfangen, sondern zugleich vielsagende Schlaglichter auf die Lebensumstände der „Alten" wie der „Jungen" werfen. . … so funktioniert auch die Rezeption der Dokumentarfilme auf DVDs: als intensive Auseinandersetzungen mit der Kunst wie auch mit dem Leben.« film-dienst [Doppelrezension mit TANZTRÄUME]
»Am Ende, wenn sich alle nach der Vorstellung verbeugen, glücklich, erschöpft, dann bringt man diesen Menschen aufrichtigen Respekt entgegen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, , 22.03.2003
»Eine Erholung von den Kriegsschauplätzen und den beklemmenden Grenzregionen zum Privaten boten die ›schärfsten Tänzer zwischen Rhein und Wuppertal‹. In Damen und Herren ab 65 trotzt Lilo Mangelsdorff mit der unglaublichen Vitalität ihrer nicht mehr jungen, aber doch sehr rüstigen Protagonisten dem allgemeinen Jugendkult. Der Film dokumentiert die Proben und Auftritte der Tänzer im Alter zwischen 60 und 80 Jahren, die Pina Bausch 1998 für die Neuinszenierung ihres Stückes Kontakthof ausgesucht hat. Das Tanzen im Ensemble, die Proben mit den Choreografen und die Erfolge bei den Premieren in Paris, London und Rom haben die Herrschaften spürbar verjüngt und verändert. So sind hier die revitalisierende Wirkung des Tanzens und freigesetzte Energien zu studieren, die man Menschen in diesem Alter kaum noch zutraut. Nicht nur in der ‒ zuerst geschilderten, dann auch gefilmten ‒ Art der Begrüßung: dass man sich, wie unter Tänzern üblich, küsst und herzt, wenn man sich wiedersieht. Lilo Mangelsdorff Montage hat durchgängig kinoreife Qualitäten, etwa wenn die Tänzer von den Anfängen der Inszenierung erzählen oder wenn sie hinter der Bühne immer wieder einen engen Korridor hinunter laufen. Den Preis für die beste Kameraführung ging verdienterweise an Sophie Maintigneux, die das alles mit zurückhaltender Kamera und doch nah dran beobachtet hat. Pina Bauschs Wunsch, dass die Damen und Herren schön aussehen sollen, ist überzeugend in Erfüllung gegangen.« film-dienst, 23/02
- Auszeichnungen
Preis der deutschen Filmkritik für den besten Dokumentarfilm
Deutscher Kamerapreis
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 543
ISBN: 978-3-89848-543-2
EAN: 978-3-89848-543-2
FSK: Infoprogramm
Vertriebsgebiet: D, A, CH
Länge: 67
Bild: PAL, Farbe, 4:3
Ton: Mono
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Dokument
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