Filmarchiv | Albtraum Atommüll

Albtraum Atommüll


Regie: Eric Guéret

Endlagerstätten, die mit Wasser voll laufen. Illegal und unter freiem Himmel in Sibirien eingelagerter französischer Atommüll. Schwer umkämpfte Castor-Transporte: Atommüll ist und bleibt die Schwachstelle der Atomenergie, ihre Achillesferse, ihr verdrängter Alptraum. Die Wissenschaft findet keine annehmbaren Lösungen, die Industrie versucht zu beschwichtigen, die Bevölkerung hat offenbar berechtigte Ängste und die Politik meidet das Thema. Gibt es eine Antwort?

In Zeiten der Angst vor den Folgen der Erderwärmung versuchen Industrielle und Politiker Atomkraft wieder hoffähig zu machen. Gegner und -befürworter streiten darüber, ob diese Form der Energie, in den meisten europäischen Ländern bereits aufgegeben, wieder genutzt werden soll. Im Zentrum der Debatte steht nicht der Super-Gau, der schreckliche Ausnahmeunfall, sondern die alltägliche, gänzlich ungelöste Frage des Atommülls.

Die wenigen europäischen Länder, die eine öffentliche Debatte über radioaktive Abfälle führen, haben bereits einen schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen: Deutschland, Österreich, Schweden und Belgien. Dass diese Entscheidung umkehrbar zu sein scheint, belegen die aktuellen Diskussionen in der Energiepolitik.

In Frankreich, Deutschland, den USA und Russland sucht das Filmteam in Gesprächen mit Beschäftigten der Atomindustrie und Atomkraftgegnern sowie Vertretern aus Politik und Industrie erstmals systematisch nach Antworten auf Fragen, die entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft der Menschheit betreffen.

Extras

Interview mit Laure Noualhat und Eric Guéret (39 Min., nur auf Französisch)

Inhaltsübersicht

1. Die Angst vor Atommüll
2. Mehr als 100.000 Tonnen Atommüll auf dem Meeresgrund
3. USA: Das Erbe der Atombombe
4. Russland: Majak – eine Region, die geopfert wurde
5. Frankreich: Die Auswirkung der Anlage La Hague auf die Umwelt
6. Liegt Lösung in der Wiederaufbereitung von Atommüll?
7. Wohin geht das wiederaufbereitete Uran aus Frankreich?
8. Wer hat die Atommacht inne?
9. Wenn die Bevölkerung Widerstand leistet
10. Verscharrter Atommüll, 450 Meter unter der Erde

Credits
Recherche: Laure Noualhat, Eric Guéret
Regie: Eric Guéret

Produktionsland: F
Produktionsjahr: 2009
Pressestimmen

»Überall wird gemauschelt, vertuscht und verstrahlt – die Zeche zahlen Mensch und Natur. Diesen Wahnsinn kann man sich kaum klarer vor Augen führen als mit diesem Film.« – natur+kosmos

»Größtes Verdienst des sorgfältig recherchierten Films ist die Aufklärung über das Geheimnis Atomindustrie, das von Politik und Industrie bewusst als technologisch undurchdringlich und unverständlich dargestellt wird. Meist lenken Technokraten und verantwortungslose Politiker das atomare Schicksal unseres Planeten.« – Der Rabe Ralf

»Bei einem Albtraum wird man für gewöhnlich wach und stellt erfreut fest, dass man nur geschlafen hat. … Beim Dokumentarfilm “Albtraum Atommüll” von Eric Guéret wird man wach und stellt fest, dass man wohl die Realität bezüglich Atommüll verschlafen hat und diese ein ziemlicher Albtraum ist. … Guérets Film rüttelt wach mit dem Aufzeigen von Beispielen, die auch nächsten Generationen unruhige Nächte bereiten werden.« – The Epoch Times Deutschland

»Der Titel trifft den Inhalt des Films genau. Er nimmt die Zuschauer mit auf eine wahrhaft albtraumhafte Reise. Die Doku muss keine Bilder von Tschernobyl zeigen, um Betrachter in eine schlaflose Nacht zu schicken. Die Arte-Produktion spielt gar nicht mit der Möglichkeit eines Störfalls, einer Katastrophe im Betrieb. Ihr Anliegen ist der Müll. Arte beleuchtet, wie weit AKWs die Umwelt belasten, selbst wenn die Anlagen völlig pro­blemlos funktionieren.« Focus

»Ich muss zugeben, dass ich bis vor ein paar Jahren die Atomenergie verteidigt habe, aber dann hab ich mich mal darüber informiert. Unfassbar welche Lügen da erzählt werden. Mehr Aufklärung auch in der Blogsphere tut dringend Not.« – Andragon auf netzpolitik.org

»Die Achillesferse des Atomzeitalters« – netzpolitik.org

»Was geschieht mit dem gefährlichen Atommüll, wie funktioniert die angebliche Wiederaufbereitung? Filmemacher Eric Guéret versucht aufzuzeigen, wie die Atomkraft-Lobby weltweit die Informationspolitik steuert. In Frankreich, Russland, Deutschland und den USA macht der Autor erschreckende Entdeckungen: Das Recycling des Atommülls ist eine Farce.« – G-Geschichte

»Bleibt zu hoffen, dass die neue Regierung arte einschaltet. Klarer vor Augen kann man sich diesen Wahnsinn kaum führen…« – oekonews.at

»Der Film zeigt nicht nur, wie skrupellos, menschenverachtend und ignorant die Verursacher von Abermillionen Tonnen Atommüll – militärisch oder zivil – die Öffentlichkeit täuschen. Er tut es auch ohne das Pathos, das dieses Thema durchaus vertrüge, angesichts eines Genozids auf Raten, den uns die Industrie als zukunftsfähige Energie verkauft.« – Jan Freitag Frankfurter Rundschau

»Es ist eine albtraumhafte Weltreise, die Arte uns hier zeigt. In Zeiten des Klimawandels, hoher Energiepreise und eines großen Bedürfnisses nach sicherer Energieversorgung gibt es gute Gründe für die Atomenergie. Dieser Film hat starke Argumente dagegen. Er zeigt die strahlende Fratze dieser Art der Energiegewinnung.« Joachim Hirzel, FOCUS

»Eric Guéret dokumentiert in Albtraum Atommüll den Alltag. Dabei geht es nicht um eine Katastrophe wie 1986 in Tschernobyl, nein, es geht um das, was Tag für Tag passiert. … Eric Guéret ist für seine Dokumentation von Frankreich nach Deutschland, in die USA und nach Russland gereist, hat Atomkraftgegner, Beschäftigte der Atomindustrie, Vertreter aus Politik und Industrie gesprochen und zeigt, wie er bei seiner Recherche immer wieder mit eklatanten Lügen und Fehlinformationen konfrontiert wird. … Eine Antwort auf die Frage, wo man mit dem Atommüll letztlich bleiben soll, hat niemand. … Es geht eben um einen Zeitraum von 10.000en oder gar 100.000en von Jahren, in dem für die Abfallprodukte einer Technologie Sorge getragen werden muss. Wie wir fähig sein sollen, über solche Zeiträume zu denken und verantwortlich zu handeln – auch hier hat niemand eine Antwort.« Hartwig Tegeler, SWR 2 Empfehlung der Begutachtungskommission des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg für den Einsatz im Unterricht:
»Dieser Filmbeitrag wird dem Aktualitätsbezug des neuen Bildungsplans in besonderer Weise gerecht. Die DVD kann wahlweise in deutscher oder französischer Sprache (und zusätzlich mit englischen Untertiteln) betrachtet werden und besteht zum großen Teil aus interessanten Interviews, die aber immer wieder durch kurze Filmbeiträge unterbrochen werden. Sie ist zwar sprachlich sehr anspruchsvoll, aber gut verständlich und daher für die Kursstufe im Französischunterricht geeignet. Der Film ist in zehn einzeln anwählbare, in sich thematisch geschlossene Kapitel unterteilt und gibt einen guten Überblick über die aktuelle Situation des Atommülls weltweit.«

DVD
nicht mehr lieferbar

Best. Nr.: 522
ISBN: 978-3-89848-522-7
EAN: 978-3-89848-522-7
FSK: Infoprogramm

Länge: 98
Bild: PAL, Farbe
Ton: Dolby Stereo
Sprache: Deutsch, Französisch, Englisch
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Dokument


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