Filmarchiv | Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste
Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste
Der Lichtbilder-Vortrag von Armin T. Wegner Regie: Ursula von Keitz,
Der legendäre Augenzeugenbericht von 1919!
Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste
Der Lichtbilder-Vortrag von Armin T. Wegner
Gesprochen von Ulrich Noethen
Als Sanitäter im Ersten Weltkrieg wird Armin T. Wegner Augenzeuge des armenischen Genozids. Er sieht den Flüchtlingsstrom der von den Türken in die syrische Wüste getriebenen armenischen Bevölkerung: das Leiden, das Elend, die mörderische Gewalt. In den Jahren 1915 bis 1917 fanden dort bis zu 1,5 Millionen Armenier den Tod.
Trotz des Verbots der türkischen Behörden machte Wegner mehr als 100 Fotos und schmuggelte diese »unter der Leibbinde versteckt über die Grenze«. Unmittelbar nach Kriegsende fasste Wegner seine Erfahrungen als Augenzeuge in einem Vortrag zusammen, den er am 19. März 1919 in der Berliner Urania erstmals hielt.
Anlässlich dieses 100. Jahrestages wird der von Ulrich Noethen neu gesprochene Vortrag veröffentlicht, mit einer Laterna Magica Projektion von Karin Bienek. Erstmals kann der Vortrag – wie einst gehalten – wieder erlebt werden.
Mit einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Rolf Hosfeld, Prof. Dr. Andreas Meier, Peter Meiwald (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Raffi Kantian (Deutsch-Armenische Gesellschaft).
Moderation: Dr. Olaf Glöckner (Moses Mendelssohn Zentrum).
Eine Produktion des Filmmuseums Potsdam und des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr, Dresden. In Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung. Kooperationspartner: Deutsch-Armenische Gesellschaft, Institut für künstlerische Forschung der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“, Lepsiushaus, Moses Mendelssohn Zentrum, Wallstein Verlag. Produktion und Umsetzung: Prof. Dr. Ursula von Keitz. Eine Aufzeichnung vom 24. April 2016.
- Extras
1 Begrüßung und Vorreden 24’12"
2. Vortrag 57’05"
3. Podiumsdiskussion 61’45"Mit einem ausführlichen Booklet
- Inhaltsübersicht
1 Begrüßung und Vorreden 24’12"
2. Vortrag 57’05"
3. Podiumsdiskussion 61’45"Mit einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Rolf Hosfeld, Prof. Dr. Andreas Meier, Peter Meiwald (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Raffi Kantian (Deutsch-Armenische Gesellschaft).
Moderation: Dr. Olaf Glöckner (Moses Mendelssohn Zentrum).- Credits
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Darsteller: Ulrich Noethen
Regie: Ursula von Keitz,
Produktionsland: D
Produktionsjahr: 2018
- Pressestimmen
“Wegners Lichtdiavortrag ist ein einmaliges, bild- und wortgewaltiges Zeugnis über den Genozid an den Armeniern und anderen orientalischen Christen. Ulrich Noethen findet beim Vortragen das richtige Gleichgewicht: Die Intonation ist durchaus emotionsgeladen, ohne aber in irgendeinem Augenblick in Pathos zu verfallen.” Tagespost
“Vor hundert Jahren berichtete der Augenzeuge Armin Wegner in Berlin mutig vom Völkermord an den Armeniern. Der erste Genozid des 20. Jahrhunderts diente Hitler als Vorbild.” Faktum
“Eines der wichtigten evaluierenden Zuegnisse moderner Barbarei! …Wenn Ortsnamen wie Aleppo fallen, dann ist der Vortrag in seiner Anklage gegen die Grausamkeit aktueller denn je.” Player
“Wegner riskierte mit seiner Dokumentation, vors Kriegsgericht gestellt zu werden. Denn die osmanische Armee hatte fotografische Dokumentation vom Geschehen vorsorglich unter Todesstrafe gestellt. (Auch die heutige türkische Regierung leugnet bekanntlich, dass es die Massenmorde je gegeben hat.) Nach Kriegsende gewannen die von Wegner am eigenen Körper nach Deutschland geschmuggelten Aufnahmen als rare bildliche Belege des Genozids immense Bedeutung. Am 19. März 1919 begann er in der Berliner Urania eine Reihe von Lichtbildervorträgen, mit denen er danach durch Deutschland und nach Österreich reiste.” Berliner Zeitung
“Ohne dem türkischen Volk eine Generalschuld zuzuweisen – diese Differenzierung ist ihm wichtig -, rekapituliert Wegner, wie das Regime sein teuflisch erdachtes Vernichtungswerk systematisch in die Tat umsetzte. Er klagt mit der Autorität des Augenzeugen an: nicht zuletzt jene, die ihre Augen verschlossen vor dem Genozid und so verhinderten, dass er völkerrechtliche Konsequenzen hatte. Sein Mandat ist es, Kunde zu geben von den unvorstellbaren Gräueln der Deportationen, die weit mehr als eine Million Armenier ins Maul der Wüste trieben. Anfangs wurden sie noch in Zügen transportiert und mussten – auch das haben die Nationalsozialisten von den Jungtürken gelernt – für die Fahrt selbst bezahlen: Billets für die Erste Klasse, obwohl sie in Güterwagen gepfercht wurden.
Wegners Worte sind wohlerwogen. Er lässt die Ereignisse für sich sprechen, die Verheerungen bedürfen keiner Ausschmückung und vertragen kein Pathos. Das Pfund, mit dem er wuchert, ist unbedingte Glaubwürdigkeit. Noethen folgt ihm darin. Er behauptet nicht, überwältigt zu werden vom Entsetzen. Es mischt sich kein falscher Ton in seine Rede. Aber er muss sich mitunter sammeln. Ein, zwei Mal verhaspelt er sich. Das ist gut so. Eine solche Erzählung darf nicht reibungslos verlaufen. Wer weiß, ob dies Wegner seinerzeit nicht auch passierte?” Gerhard Midding, EPD Film Blog
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 2011
ISBN: 978-3-8488-2011-5
EAN: 978-3-8488-2011-5
Länge: 57
Bild: PAL, Farbe, 16:9
Ton: Dolby Digital
Sprache: Deutsch
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Dokument
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