Filmarchiv | Peter Weibel Medienrebell
Peter Weibel Medienrebell
Medienopern, Video- und Musikfilme 1974 – 2015 Regie: Peter Weibel Herausgeber: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Peter Weibel 5.3.1944 – 1.3.2023
Der Doyen der Medienkunst war zugleich Theoretiker, Kurator, Dozent, dem Zeitgeist immer einige Schritte voraus. Sein Wirken von den Wiener Aktionisten der 1968er Jahre bis zum Aufbau des ZKM Karlsruhe ist legendär. Wir durften seine Werkausgabe der Medienopern, Video- und Musikfilme als opulente DVD veröffentlichen. Vielen Dank für alles, Peter!
Für kurze Zeit zum Abschiedspreis: Nichts freut einen Künstler mehr, als dass sein Werk gesehen wird!!
Peter Weibels audio-visuelle Bühnenwerke erscheinen als erregendes und anregendes Echo der Zukunft. Auf der Suche nach einem neuen audiovisuellen Alphabet im elektronischen Zeitalter hat er mit seinen Musikfilmen und -videos für Film und Fernsehen und den multimedialen Opern in Konzerthäusern seit den 1970er Jahren – unter Verwendung avancierter Video und Computertechnologie – das Musiktheater revolutioniert und die Bühnentrends der Gegenwart um Jahrzehnte antizipiert. Seine Medienopern versteht er als audiovisuelle Stimuli zur Bewusstseinserweiterung, die zu einer veränderten Wahrnehmung und Gestaltung der Wirklichkeit führen.
Die hier versammelten Bühnenwerke, Musikfilme und –videos geben erstmals einen umfassenden Einblick in Peter Weibels innovatives bild- und klangkünstlerische Universum: eine radikale Anrufung der Realität durch den kreativen Sprung aus der analogen in die digitale Welt.
Peter Weibel wurde 1944 in Odessa, Ukraine geboren. Er studierte Literatur, Medizin, Logik, Philosophie und Film in Paris und Wien. Von 1992 bis 1995 war Peter Weibel künstlerischer Leiter der Ars Electronica. 1992 und 2011 war er Chefkurator der Neuen Galerie in Graz. Von 1993 bis 1999 kuratierte er den Österreichischen Pavillon für die Biennalen von Venedig. 2008 kuratierte er die Internationale Biennale von Sevilla und 2011 die 4. Moskau Biennale. Er erhielt den Generali Skulpturenpreis (1991), den Siemens Medienkunstpreis (1997), den Käthe-Kollwitz-Preis (2004) und den europäischen Kultur-Projektpreis der europäischen Kulturstiftung (2009). Er unterrichtete an zahlreichen Institutionen wie an der Universität für Angewandte Kunst Wien, dem College of Art and Design in Halifax, Kanada und der Gesamthochschule Kassel. 1984 wurde er für fünf Jahre als Associate Professor for Video and Digital Arts an das Center for Media Study der State University of New York in Buffalo, N. Y. berufen. Seit 1999 ist er Leiter und Vorstand des Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
VALIE EXPORT und Peter Weibel arbeiteten Ende der 1960er und in den 1970er Jahren vor allem im Bereich des “Expanded Cinema” und in einigen spektakulären Aktionen (“Aus der Mappe der Hundigkeit”, „Tapp- und Tastkino“) zusammen. In ihrer gemeinsamen Arbeit verfolgten EXPORT und Weibel radikal die sozialen Zusammenhänge von mediatisierter Existenz. Als MitbegründerInnen der “multi media group” veranstalteten sie 1969 mit “Publikum als Ausstellung” eine frühe Performance, bei der Video erstmals als neues Medium eingesetzt wurde. In ihren “Expanded Cinema”-Arbeiten verknüpften sie die Analyse des Mediums Film mit dessen Öffnung und Hinterfragung durch aktionistische Elemente. Peter Weibel fungierte u. a. als Protagonist in EXPORTs “Cutting” (1967-68) und schrieb mit EXPORT die Drehbücher der Spielfilme “Unsichtbare Gegner” (1976-77) und “Menschenfrauen” (1979).
- Extras
Mit einem ausführlichen Booklet
- Inhaltsübersicht
DVD 1
Multimediale Bühnenwerke
Hausmusik 1974
Der künstliche Wille 1984
Stimmen aus dem Innenraum 1988
Amazonas, Teil III 2010DVD 2
Multimediale Bühnenwerke
The Origin of Noise – The Noise of the Origin 2013Musikfilme und -videos
Gesänge des Pluriversums 1986–1988
Casablanca I 1983
Casablanca II 1983
Casablanca III 1985
johnny filter 1984
Clip Klapp Bum – Von der visuellen Musik zum Musikvideo 1988
Das erste Video-Rock-Konzert 1979
What’s in the Brain (frei nach Shakespeare)
Vereinsamt (Friedrich Nietzsche)
Die Straße ist naß, wenn es regnet, dann sag: Die Straße ist naß
Fernsehshow “Café Central” 1982
Entzweit
Dead in the Head
Sex in der Stadt 1979
Medienpornesie/Sex in der Stadt 1986
Echo der Liebe (Tom Petting und die Silhouetten) 1985
Wir sind Daten 2013
Enjoy your DNA Version 1 2013
Enjoy your DNA Version 2 2013- Credits
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Herausgeber: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Regie: Peter Weibel
- Pressestimmen
“Hier offenbart sich ein universaler Denker, ein moderner Renaissance man, der – ausgehend von linguistischen und mathematischen Interessen – seit jeher Kunst und Wissenschaft zusammengedacht hat: der Doyen der Medienkunst!” Ulrich Bassenge, Deutschlandfunk
„Rauschen ist akustischer Staub.“ Peter Weibel
„Der Antrieb ist seine Überzeugung, dass die Kunst prophetische Fähigkeiten besitzt. Das Ziel, mit Kunst die Gesellschaft verändern zu können, ist gewagt – in den sechziger Jahren und heute immer noch. Ein Blick auf sein Lebenswerk zeigt eine visionäre Kraft: nämlich die Offenheit gegenüber möglichen, noch nicht erkennbaren Entwicklungen. " Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Auszeichnungen
Prix Ars Electronica
Siemens Medienkunstpreis
Oskar-Kokoschka-Preis
Käthe-Kollwitz-Preis
nicht mehr lieferbar
Best. Nr.: 1018
ISBN: 978-3-8488-1018-5
EAN: 978-3-8488-1018-5
FSK: Info
Länge: 451
Bild: PAL, 4:3, 16:9
Ton: Dolby Stereo
Sprache: Deutsch
Regionalcode: codefree
Label: absolut MEDIEN
Rubrik: Experimentalfilm
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